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Feuer: Nordamerikas Westen steht in Flammen

Feuer

Nordamerikas Westen steht in Flammen

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    Waldbrände, aufgenommen am 9. Juli in Santa Barbara, Kalifornien. Das Feuer breitet sich entlang des Highway 154 aus.
    Waldbrände, aufgenommen am 9. Juli in Santa Barbara, Kalifornien. Das Feuer breitet sich entlang des Highway 154 aus. Foto: Stuart Palley, dpa

    Über 20.000 Menschen sind sowohl im kanadischen British Columbia als auch in Kalifornien wegen Waldbränden auf der Flucht. Zu Tode kam bisher – wie durch ein Wunder – aber offenbar noch niemand.

    Immer mehr Wald verbrennt

    Ohne Hoffnung auf baldigen Regen kämpfen etwa die Menschen in British Columbia verzweifelt gegen die verheerenden Waldbrände, die seit Tagen durch das Innere der Provinz fegen. Mehr als 14.000 Menschen sind laut Behörden geflüchtet – und tausende stellen sich darauf ein, ihre Häuser ebenfalls verlassen zu müssen. 40.000 Hektar Wald- und Buschland waren bis Dienstagmorgen verbrannt.

    Die Gemeinde Ashcroft ist einer der besonders stark betroffenen Orte. Sie musste evakuiert werden. „Es ist niederschmetternd“, sagt der 25-jährige Rob Donaldson. Er ist Miteigentümer einer Ranch, auf der mehr als 2000 Stück Vieh lebten. Am Wochenende wurde die Farm zerstört. Mitarbeiter und Freunde halfen zuvor, die Tiere zu retten. „Wir zogen die Rinder an Beinen, Köpfen und Schwänzen, um sie ins Freie zu bekommen. Sie schafften es, bevor die Scheune in Flammen aufging und zusammenbrach“, erinnert sich der Farmer. „Am Ende war noch eine Kuh eingesperrt. Ich nahm meinen Kipplader, nahm die Kuh auf die Schaufel und fuhr sie durch die Flammen hinaus.“

    Waldbrände in Nordamerika haben riesige Flächen in mehreren US-Bundesstaaten verwüstet und Zehntausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben.
    Waldbrände in Nordamerika haben riesige Flächen in mehreren US-Bundesstaaten verwüstet und Zehntausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Foto: Mike Eliason, dpa

    Insgesamt 230 Feuer wüten momentan in der Pazifikprovinz, für die der Notstand erklärt worden war. Über die Schadenshöhe gibt es bislang keine Angaben. Kanadas Verteidigungsminister Harjit Sajjan schickte Transportflugzeuge und Hubschrauber zur Unterstützung der Feuerwehrkräfte.

    Ursache für die Flammen sind Blitzschläge, die extrem vertrocknete Bäume und Büsche in Brand gesetzt hatten.

    Hitzewelle an der Westküste

    In Teilen der Westküste herrscht derzeit eine Hitzewelle von bis zu 39 Grad Celsius. Durch British Columbia verläuft zudem die Erdölpipeline des Konzerns Kinder Morgan, die Rohöl aus den Ölsandfeldern Albertas an die Pazifikküste bei Vancouver bringt. Noch besteht offenbar keine akute Gefahr für die Pipeline. Die Situation werde aber genau beobachtet und Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Pipeline seien ergriffen worden, teilte das Unternehmen mit.

    Auch weiter im Süden machen Waldbrände den Menschen zu schaffen. Im US-Bundesstaat Kalifornien mussten schon 8000 Bewohner ihre Häuser verlassen. An mehreren Orten entlang der US-Westküste wüten Feuer und mehrere tausend Feuerwehrleute sind seit dem Wochenende im Einsatz. Wie in British Columbia fördern anhaltende Hitze und der Wind die Ausbreitung der Feuer. Ein Ende der Flammen ist derzeit weder in British Columbia noch in Kalifornien in Sicht. mit dpa

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