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Malaysia Airlines: Seit einem Jahr verschwunden: Das sind die Theorien zu Flug MH370

Malaysia Airlines

Seit einem Jahr verschwunden: Das sind die Theorien zu Flug MH370

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    Am 8. März 2014 verschwand Malaysia-Airlines-Flug MH370 aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle - und ist seither verschollen.
    Am 8. März 2014 verschwand Malaysia-Airlines-Flug MH370 aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle - und ist seither verschollen. Foto:  Abis Julianne Cropley/Australian Department of Defense (dpa)

    Ermittler und Experten, Wichtigtuer und Wahrsager bieten ihre Expertise in Sachen MH370 an. Was geschah mit dem Flug der Malaysia Airlines, der am 8. März 2014 mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwand? Bei Luftfahrtunglücken geben Wrack und Blackboxen, die Stimmen im Cockpit und Daten aufzeichnen, früher oder später Aufschluss über die Ursache. Aber von MH370 gibt es nichts - außer Theorien, was passiert sein könnte.

    Kann das Verschwinden mit einem technischen Defekt erklärt werden?

    An Bord war zwar eine Ladung mit gut 200 Kilogramm hoch brennbaren Batterien. Ein Brand hätte womöglich die beiden Kommunikationssysteme zerstören können - aber die Piloten hätten zuvor im Cockpit Alarm gehört und über Funk eine Notsituation gemeldet, sagen Piloten. Hätten toxische Dämpfe oder ein Druckabfall Passagiere und Crew bewusstlos gemacht, hätte die Maschine nach dem letzten Radarkontakt nicht zwei abrupte Kursänderungen nehmen können.

    Kann die Maschine von Terroristen entführt worden sein?

    Fakten rund um Flug MH370

    DIE INSASSEN: Menschen aus 14 Ländern: 227 Passagiere, zwei Piloten und zehn Flugbegleiter. Zwei Drittel der Fluggäste waren Chinesen. Chefpilot Zaharie Ahmad Shah (52) leitete die malaysische Crew.

    DER START: Kurz nach Mitternacht malaysischer Zeit hebt die Boeing 777-200 in Kuala Lumpur zum Nachtflug ab. Ihr Ziel ist Peking, wo sie um 6.30 Uhr (Ortszeit) erwartet wird.

    DER LETZTE KONTAKT: Die Piloten melden sich 40 Minuten nach dem Start in Kuala Lumpur zum letzten Mal beim Tower, ohne Hinweis auf Probleme. Weniger als eine Stunde nach dem Start verschwindet die Maschine vom Radar.

    DAS GROßE FRAGEZEICHEN: Die Maschine weicht aus bislang ungeklärten Gründen von ihrer Route ab. Kurz nach dem letzten Kontakt ändert sie abrupt den Kurs und fliegt erst nach Westen, dann nach Süden.

    SATELLITENAUSWERTUNGEN ergeben, dass das Flugzeug noch rund sieben Stunden weiterfliegt und vermutlich im Indischen Ozean knapp 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste abstürzt, als der Treibstoff ausgeht. (dpa)

    Als die Kursänderungen eine Woche nach dem Verschwinden enthüllt wurden, sagte Malaysias Regierungschef Najib Razak: "Diese Bewegungen deuten auf absichtliches Eingreifen durch jemanden an Bord hin." Die Ermittler haben alle Passagiere und Besatzungsmitglieder unter die Lupe genommen. Niemand hatte Terror-Sympathien oder -Verbindungen, auch die beiden Iraner nicht, die mit gefälschten europäischen Pässen an Bord waren. Sie träumten vom besseren Leben in Europa. Keine Terrororganisation hat sich je zu einem Anschlag bekannt.

    Kann ein Schurkenstaat dahinterstecken?

    Das behauptet der Amerikaner Christopher Green in einem auf YouTube populären Video, allerdings ohne jedwede Indizien. Ein Schurkenstaat habe die Maschine gekapert, wolle sie mit Atomwaffen ausstatten und eines Tages auf eine US-Stadt lenken. Der US-Autor Jeff Wise vermutet die Maschine dagegen in russischen Händen und spekuliert wild über abwegige Motive.

    Was ist mit der US-Bundespolizei FBI?

    Das FBI taucht immer bei Verschwörungstheorien auf: Die USA seien hinter etwas her gewesen, das an Bord war, meint der chinesische Blogger He Xin. Die US-Botschaft in Kuala Lumpur sah sich sogar genötigt zu dementieren, dass das Flugzeug auf dem US-Stützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean landete. Ex-Airline-Chef und Buchautor Marc Dugain kombiniert diese Theorien zu seiner Version: Hacker manipulierten die Bordcomputer von außen und lenkten die Maschine auf den US-Stützpunkt, vor dem das US-Militär die Maschine abschoss.

    Kann die Maschine aus Versehen abgeschossen worden sein?

    Das behauptet der britische Autor Nigel Cawthorne in einem Buch. Bei einer damals stattfindenden thailändisch-amerikanischen Militärübung im Südchinesischen Meer sei scharfe Munition verwendet worden. Die Geschichte vom stundenlangen Flug in Richtung Süden sei erfunden worden, um sicherzustellen, dass das Wrack an falscher Stelle gesucht und nie gefunden wird. Seriöse Experten zweifeln nicht an den Angaben der Satellitenfirma Inmarsat, die Stunden nach dem Verschwinden Daten von der Maschine auffing.

    Hat der Pilot selbst die Maschine ins Verderben gelenkt?

    Das halten mehrere erfahrene Unfallermittler für die wahrscheinlichste Variante. Sie äußern sich in einer Dokumentation des Senders National Geographic: Der Pilot dirigiert den Kopiloten unter einem Vorwand aus dem Cockpit, nimmt eine Sauerstoffmaske, löst in der Kabine einen Druckabfall aus, der alle ins Koma versetzt und fliegt Richtung Süden, bis die Maschine mit leeren Tanks abstürzt. Warum würde aber jemand auf Suizid-Mission die Maschine so lange fliegen lassen?

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