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Terror in Kanada: Attentat auf kanadisches Parlament - Polizei sucht weitere Schützen

Terror in Kanada

Attentat auf kanadisches Parlament - Polizei sucht weitere Schützen

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    Attentäter haben am Mittwoch das kanadische Parlament angegriffen. Ein Soldat wurde dabei erschossen. Erst vor zwei Tagen war ein Soldat von einem Islamisten getötet worden.
    Attentäter haben am Mittwoch das kanadische Parlament angegriffen. Ein Soldat wurde dabei erschossen. Erst vor zwei Tagen war ein Soldat von einem Islamisten getötet worden. Foto: Chris Roussakis

    Bewaffneter Angriff auf das kanadische Parlament: Ein oder mehrere Angreifer haben am Mittwoch das Parlamentsgebäude in Ottawa überfallen und zahlreiche Schüsse abgefeuert. Nach Angaben der Polizei und kanadischer Medien wurde mindestens einer der Angreifer getötet, ein weiterer verschanzte sich womöglich auf dem Dach des Gebäudes. Ein Wachsoldat wurde bei dem Angriff getötet.

    Kanada und die USA versetzten das gemeinsame Luftverteidigungskommando in erhöhte Alarmbereitschaft. Gepanzerte Fahrzeuge und schwer bewaffnete Polizisten gingen vor dem Gebäude im Zentrum Ottawas in Stellung. Die Sicherheitskräfte riegelten das Parlament sowie den Regierungssitz ab.

    Niedergeschossener Soldat erlag seinen Verletzungen

    Premierminister Stephen Harper war während der Schießerei am Mittwoch im Parlamentsgebäude. Er wurde in Sicherheit gebracht. Einige Parlamentarier twitterten, dass während der Sitzung etwa 30 Schüsse zu hören gewesen seien. Sie seien sicher, aber in Angst, hieß es in mehreren Nachrichten.

    Die ersten Schüsse fielen laut Polizei um 9.52 Uhr Ortszeit (15.52 deutscher Zeit) am Denkmal. Passanten versuchten, den getroffenen Soldaten mit Erster Hilfe zu retten. Medien zufolge berichteten Zeugen, ein langhaariger Mann habe mehrere Schüsse abgefeuert und sei dann mit einem Gewehr zum Parlamentsgebäude gegangen. Auf einem von der Zeitung The Globe and Mail  veröffentlichten Video wurde ein intensiver Schusswechsel im Inneren des Gebäudes erfasst. Die lokalen Medien berichteten von zwei bewaffneten Männern, die Polizei fahndete nach bis zu drei Angreifern.

    Der vor dem Denkmal niedergeschossene Soldat erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Arbeitsminister Jason Kenney kondolierte über Twitter der "Familie des getöteten Soldaten" und erklärte, er bete für den verwundeten Wachmann am Parlamentsgebäude. "Kanada wird sich nicht terrorisieren oder einschüchtern lassen"", erklärte Kenny. 

    Möglicher Terroranschlag: Regierung erhöht Alarmstufe

    Der Hintergrund des Angriffes war zunächst unklar. Die kanadischen Behörden hatten erst am Dienstag die Warnstufe für terroristische Gefahren um eine Stufe von gering auf mittel heraufgesetzt.

    Erst am Montag hatte ein polizeibekannter Islamist auf einem Parkplatz nahe Montréal zwei Soldaten überfahren und dabei einen von ihnen getötet. Das bestätigte am Dienstag eine Polizeisprecherin der Provinz Québec. Demnach hatte der 25-jährige Täter die zwei Soldaten am Montag auf einem Supermarktparkplatz der Ortschaft Saint-Jean sur Richelieu überfahren. Der Attentäter flüchtete und wurde am Ende einer Verfolgungsjagd von Polizisten erschossen. Der zweite überfahrene Soldat wurde nur leicht verletzt.

    Der junge Mann war nach Angaben der Behörden ein Anhänger der Dschihadisten-Organisation Islamischer Staat (IS), die in den vergangenen Monaten in Syrien und im Irak weite Regionen erobert hat. Die kanadische Luftwaffe soll demnächst die US-geführte Militärallianz unterstützen, die Stellungen des IS in beiden Ländern bombardiert. Der IS hat seine Anhänger weltweit zu Angriffen in den Staaten aufgerufen, die der internationalen Allianz angehören oder sie unterstützen. (AZ/dpa/afp)

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