Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Verschollenes Flugzeug: Suche nach MH370: Wieder nichts gefunden

Verschollenes Flugzeug

Suche nach MH370: Wieder nichts gefunden

    • |
    Das ist das Suchgebiet im Indischen Ozean nach der vermissten Boeing der Malaysia Airlines.
    Das ist das Suchgebiet im Indischen Ozean nach der vermissten Boeing der Malaysia Airlines. Foto: Amsa dpa

    Auf der Suche nach dem verschollenen Flugzeug der Malaysia Airlines hatten Experten Treibgut rund 320 Kilometer südlich der Stadt Perth entdeckt. Doch die Hoffnungen, Hinweise auf den Flug MH370 gefunden zu haben, sind schon wieder zerschlagen.  Das an der Westküste Australiens angespülte Treibgut gehört nach offiziellen Angaben nicht zu der Boeing, die seit dem 8. März verschwunden ist.

    Treibgut gehört nicht zu MH370

    Wie die Behörde ATSB am Donnerstag mitteilte, ist es "sehr unwahrscheinlich", dass es sich bei dem entdeckten Treibgut um Teile der verschwundenen Maschine handelt. Dies habe die Auswertung von Fotos ergeben.

    An Bord der Maschine mit der Flugnummer MH370 waren 239 Menschen. Und wieder geht die Suche nach dem abgestürzten Flugzeug weiter. Das U-Boot Bluefin-21 hat nach Angaben der offiziellen Koordinierungsstelle inzwischen 90 Prozent des vermuteten Absturzgebiets im Indischen Ozean abgesucht. Dabei sei bislang kein Hinweis auf das Wrack entdeckt worden. Elf Flugzeuge und elf Schiffe waren ebenfalls in der Region, um nach Teilen der Maschine zu suchen.

    Boeing verschwand eine Stunde nach dem Start

    Flug MH370 - Chronologie einer Suche

    8. März: Malaysia Airlines teilt mit, der Kontakt zu Flug MH370 sei kurz nach dem Start abgerissen. Das Flugzeug war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Im Seegebiet vor Vietnam beginnt eine multinationale Suche.

    9. März: Von der Maschine fehlt weiter jede Spur. Es gebe Anzeichen dafür, dass das Flugzeug vor dem Verschwinden umgekehrt sei, sagen Ermittler. Ein möglicher Terroranschlag gerät in den Blick, weil zwei Passagiere mit gestohlenen europäischen Pässen eincheckten.

    10. März: Experten identifizieren einen der verdächtigen Passagiere. Es gebe keine Anzeichen für einen Anschlag, heißt es.

    11. März: Der Krisenstab weitet das Suchgebiet auf die Meerenge von Malakka vor der Westküste Malaysias aus. Die Gegend liegt fernab der eigentlichen Route.

    12. März: Das malaysische Militär hat vor der Westküste kurz nach dem Verschwinden der Maschine ein Flugzeug auf dem Radar gesehen. Ob es sich um die vermisste Boeing handelte, bleibt unklar.

    13. März: Das «Wall Street Journal» meldet unter Berufung auf US-Luftfahrt- und Geheimdienstexperten, die Maschine sei noch Stunden nach dem letzten Kontakt weitergeflogen. Malaysias Verkehrsminister dementiert den Bericht.

    14. März: Die Suche konzentriert sich mittlerweile stärker auf den Indischen Ozean - Hunderte Kilometer westlich der ursprünglichen Flugroute. Es gebe neue Informationen, heißt es aus Washington. Details werden nicht bekannt.

    15. März: Die Ermittler gehen inzwischen eher von Sabotage als von einem Unfall aus. Nach dem letzten Radarkontakt sei die Boeing noch sieben Stunden auf neuem Kurs geflogen. Höchstwahrscheinlich wurden Kommunikationssysteme absichtlich abgeschaltet, heißt es.

    16. März: Es werde nun offiziell wegen Sabotage, Entführung und Terrorismus ermittelt, sagt Malaysias Polizeichef. Besatzung und Passagiere stünden verstärkt im Fokus.

    20. März: Auf Satellitenbilder werden mögliche Trümmerteile im Meer entdeckt.

    24. März: Malaysia erklärt, dass die Maschine definitiv im Indischen Ozean abgestürzt sei.

    28. März: Die australische Seesicherheitsbehörde dirigiert die Suchtrupps 1100 Kilometer weiter nordöstlich, das Seegebiet liegt näher an Australien. Experten hatten ihre Annahmen zum Irrflug korrigiert.

    4. April: Erstmals kommen Detektoren zur Suche unter Wasser zum Einsatz, wie die Koordinatoren in Perth mitteilen.

    5. April: Ein chinesisches Schiff empfängt ein «pulsierendes Signal». Dass es von der Blackbox der verschollenen Boeing stammt, können die Behörden aber nicht bestätigen.

    6./7. April: Ein australisches Schiff habe in einem anderen Seegebiet Funksignale geortet, teilen die Koordinatoren mit. Sie entsprächen denen eines Flugschreibers - die bisher heißeste Spur.

    8. April: Zum letzten Mal hören die Mannschaften Signale, die vom Flugschreiber stammen könnten.

    11. April: Neue Funksignale erweisen sich als falsch. Die Suche geht weiter.

    14. April: Das unbemannte U-Boot Bluefin-21 soll helfen, das verschollene Flugzeug aufzuspüren.

    15. April: Bereits nach sechs Stunden muss das Mini-U-Boot seine Suche einstellen. Das Meer an der Suchstelle ist zu tief.

    5. Mai: Die Behörden kündigen an, die Suche auf dem Meeresboden noch einmal auszuweiten.

    11. Juli: Nach vergeblicher Suche nehmen die Behörden nun ein neues Gebiet ins Visier. 1800 Kilometer westlich der australischen Küstenstadt Perth soll ab August weitergesucht werden.

    6. August: Australien beauftragt eine niederländische Privatfirma mit der weiteren Suche nach dem verschollenen Malaysia Airlines-Flug MH370. Die Spezialisten von Fugro Survey sollen von zwei Schiffen aus im Indischen Ozean weiter nach der vermissten Boeing 777-200 suchen. Dazu sollen Unterwassersonden eingesetzt werden. Sie sollen innerhalb von 12 Monaten insgesamt 60 000 Quadratkilometer Ozean systematisch absuchen. Die Suche soll im September beginnen.

    28. August: Womöglich kam Flug MH370 eher von seinem Kurs ab als bisher gedacht. Dies ergebe sich aus der nochmaligen Auswertung von Satellitendaten, sagt Australiens stellvertretender Regierungschef Warren Truss. Die Suche nach Spuren von Flug MH370 werde sich deshalb innerhalb der bereits festgelegten Zone auf ein Gebiet "ein bisschen weiter südlich" als bisher konzentrieren.

    4. Oktober: Im Indischen Ozean geht die Suche in eine neue Phase. Das Spezialforschungsschiff «GO Phoenix» soll im neu eingegrenzte Gebiet die Suche nach dem Flugzeugwrack aufnehmen.

    Bei der Suche setzen die Behörden bislang nicht auf die Unterstützung des Kieler Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. "Bei uns hat noch keine offizielle Behörde angefragt. Wir sind ganz Ohr", sagte Geomar-Sprecher Andreas Villwock der Nachrichtenagentur dpa. Dem Institut gehört eines von nur zwei einsatzfähigen unbemannten zivilen Mini-U-Booten, die bis 6000 Meter tief tauchen können.

    "Abyss" aus Kiel gehörte bereits zu der Suchmission, die im Jahr 2011 Überreste des 2009 vor Brasiliens Küste abgestürzten Air-France-Flugzeugs auf dem Meeresboden entdeckte. Das U-Boot ist vier Meter lang und mit Seitensichtsonar sowie Fächerecholot ausgestattet. "Abyss" kann Metall von Sand und Stein unterscheiden und mit einer Kamera ausgestattet werden.

    Der Flug MH370 verschwand eine Stunde nach dem Start in Kuala Lumpur. Die Ermittler glauben, dass sie noch mehr als sieben Stunden weiter in Richtung Süden flog und abstürzte, als der Treibstoff ausging. Was sich an Bord zutrug, liegt noch völlig im Dunkeln. Aufschluss kann nur die Blackbox geben, die technische Daten und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. dpa/afp/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden