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"Dein Name sei Harbinger": Tatort-Kritik: Bizarres aus Berlin

"Dein Name sei Harbinger"

Tatort-Kritik: Bizarres aus Berlin

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    Die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) in einer Szene des Berliner Tatorts "Dein Name sei Harbinger".
    Die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) in einer Szene des Berliner Tatorts "Dein Name sei Harbinger". Foto: Gordon Muehle, rbb

    Mit dem Nachwuchs haben es die ARD-Sonntagabendkrimis zurzeit. Liegt es am nahen Weihnachtsfest, dass gleich zwei Folgen nacheinander mit dem Babywunsch von Paaren zu tun haben? Im Ernst: Wer die Krimis im Ersten koordiniert, hat wohl noch nie über thematische Abwechslung nachgedacht. War es in „Polizeiruf 110: Das Beste für mein Kind“ das illegale Adoptionsgeschäft eines verzweifelten Ehepaars, handelt es sich in „Dein Name sei Harbinger“ um eine Berliner Kinderwunschklinik, die mittels In-vitro-Fertilisation Babywünsche erfüllt.

    Kritik zum Berlin-Tatort: verschnörkelt, aber spannend

    Immerhin erzeugt „Dein Name sei Harbinger“ Spannung. Vorausgesetzt, man akzeptiert die verschnörkelte Konstruktion. Ein Toter in einem ausgebrannten Lastwagen führt zu drei weiteren älteren Fällen. Alle Opfer waren „Retortenbabys“ aus der Klinik von Dr. Irene Wohlleben (Almut Zilcher) und ihrer Ehefrau und Laborchefin Hanneke Tietzsche (Eleonore Weisgerber). Die stärkste Rolle in dieser bizarren Berliner Welt verkörpert der Sonderling Werner Lothar, Harbinger genannt. Der psychisch Kranke (beeindruckend: Christoph Bach) betreibt im Untergrund einen Schlüsseldienst und sieht sich als Verschwörungsopfer.

    Hauptkommissar Robert Karow (Mark Waschke) mit seiner Anlage zum Masochismus ist fasziniert von dem Ex-Psychiatrie-Patienten Harbinger, der ihm einen Sack voller Rätsel auflädt. Und dem Zuschauer auch. Manchmal wird es Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) zu viel. Dann bekommt Karow zu hören: „Sie sind echt so ’ne Sau!“

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    Zur Gestaltung: Berlin beschreibt mit seinem Untergrundverkehr, den Hochbahnen und Straßenmusikern, die aus der Realität gefallen scheinen, die Kakofonie der Großstadt. In den bisherigen Folgen konnte man sich bereits an Ästhetik, flotter Kameraführung und einer besonderen Erzählweise erfreuen. Wenn man nur sicher wäre, dass Regisseure das Heft in der Hand halten. Die sich im sechsten Fall wiederholende Optik schmeckt sehr nach Redakteuren, die gerne Regisseure sein möchten.

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