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„Borowski und das dunkle Netz“: Tatort-Kritik: Klasse-Krimi aus Kiel

„Borowski und das dunkle Netz“

Tatort-Kritik: Klasse-Krimi aus Kiel

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    Die Cybercrime-Spezialisten Cao (Yung Ngo, links) und Dennis (Mirco Kreibich) überprüfen mit Klaus Borowski (Axel Milberg, Mitte) das Handy des Toten.
    Die Cybercrime-Spezialisten Cao (Yung Ngo, links) und Dennis (Mirco Kreibich) überprüfen mit Klaus Borowski (Axel Milberg, Mitte) das Handy des Toten. Foto: Christine Schroeder, NDR

    Der Anfang ist so furios wie drastisch: Ein Mann mit Wolfsmaske dringt in ein Fitnessstudio ein, erschießt gezielt einen Gast und den Studiobesitzer, der ihn aufhalten will. Selbst verletzt, flüchtet der Auftragsmörder. Man wähnt sich in einem Killer-Videospiel und ahnt, dass die Realität der Geschichte von einer Inszenierung abgefedert wird, die mit Versatzstücken spielt. Der Krimi nämlich vermischt sich mit Horrorfilm-Effekten, Erklärungen durch Zeichentrickbilder und schwarzem Humor. Und macht „Borowski und das dunkle Netz“ zu einer der besten „Tatort“-Folgen seit langem.

    Absolut sehenswerter Tatort aus Kiel

    Es geht darum, dass Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekilli) den Mord an dem Leiter der Spezialabteilung des LKA Kiel aufklären sollen. Der Weg dazu führt ins Darknet. Da es letztlich um Spannung und Action geht, bleibt die Vielschichtigkeit dieses verschlüsselten Bereichs des Internets weitgehend auf der Strecke. Hätte auch nicht funktioniert bei einer Täterjagd, die Sarah Brandt physisch wie psychisch fordert. Obwohl sie zunächst von dem vierschrötigen LKA-Chef nur als Borowskis „Kaffeetasse“ bezeichnet wird. Aber hier dreht die Ex-Hackerin ein großes Rad. Zusammen mit zwei Typen – Nerd-Karikaturen erster Kategorie – findet sie eine Lücke in der digitalen Wand des Auftragsmörders.

    Sibel Kekilli spielt die fast schon besessene Ermittlerin, die sogar in einen stinkenden Schacht steigt, mit Bravour, ohne das Feminine aufzugeben. Rührend die Szene, in der sie dem digital ziemlich unwissenden Borowski eine virtuelle „Sabine“ aufs Smartphone zaubert, die eine gepflegte Konversation drauf hat. Dieser „Tatort“ wird das Publikum spalten: Begeisterung wohl bei denen, die auf Ulrich Tukur stehen; Unverständnis bei der Behrendt- und Bär-Fraktion. Auf jeden Fall einschalten, zumal es der vorletzte Fall mit Kekilli ist.        

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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