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Berlin-Tatort: Tatort in der Mediathek: Lohnt sich "Das Muli"?

Berlin-Tatort

Tatort in der Mediathek: Lohnt sich "Das Muli"?

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    Im Tatort "Das Muli" gehen Meret Becker als Hauptkommissarin Nina Rubin und Mark Waschke als Hauptkommissar Robert Karow auf Spurensuche im Drogenmilieu. Lohnt sich die Folge?
    Im Tatort "Das Muli" gehen Meret Becker als Hauptkommissarin Nina Rubin und Mark Waschke als Hauptkommissar Robert Karow auf Spurensuche im Drogenmilieu. Lohnt sich die Folge? Foto: Britta Pedersen, dpa

    "Das Muli" heißt die Tatort-Folge, die am Sonntag im Ersten lief und sich hier in der Mediathek nachholen lässt. Fans der Krimiserie wird der Titel bekannt vorkommen - er ist keine Erstausstrahlung, sondern eine Wiederholung. In der Sommerpause sendet das Erste regelmäßig Folgen, die schon einmal im TV zu sehen waren. "Das Muli" wurde erstmals im März 2015 gezeigt.

    Tatort: Handlung von "Das Muli"

    In der Folge schicken die Tatort-Macher ihre damals neuen Berliner Ermittler Robert Karow (Mark Waschke) und seine Kollegin Nina Rubin alias Meret Becker gleichsam auf ein Roadmovie durch die Abgründe der nächtlichen Stadt. Die finden sie, dem Klischee entsprechend, am Drogentreff Bahnhof Zoo oder auf der berüchtigten leeren Großbaustelle des neuen Flughafens. Es geht um einen Tatort ohne Leiche und eine blutverschmierte junge Frau, die durch die Straßen wankt.

    Von der Erzählstruktur ist „Das Muli“ aber durchaus raffiniert. Neben dem Hauptstrang gibt es auch eine Nebenerzählung als Parallelgeschichte. Aufpassen lohnt sich also. Regisseur Stephan Wagner hat die widersprüchliche Geschichte mutig inszeniert.

    Die Reaktionen auf den Tatort waren damals dennoch geteilt. "Weil "Das Muli" in jeder Sekunde beweisen will, wie hart Berlin wirklich ist, erreicht es das genaue Gegenteil: Trotz rasanter Schnitte und einer stattlichen Anzahl parallel verlaufender Erzählstränge dürfte es den meisten Zuschauern ziemlich schwer fallen, den stinkenden Hauptstadtsumpf aus Mord, Drogen und Korruption so richtig ernstzunehmen", schrieb etwa n-tv.

    Reaktionen auf Tatort-Folge "Das Muli": "Zu viel von allem"

    Wissenswertes zum "Tatort"

    Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".

    DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.

    GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.

    DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.

    DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.

    DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.

    DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.

    Der Stern kommentierte: "Fast hat der Krimi zu viel von allem: zu viel Blut, zu viele Schnitte, zu viele Kinderschicksale. Die neuen Namen, die zahlreichen persönlichen Verstrickungen und privaten Baustellen legen das neue Berliner Team in ihrem ersten Fall leider noch etwas lahm. Trotzdem ist die Prämisse vielversprechend und Berlin fühlt sich echt an - viel echter als bei den Vorgängern Dominic Raacke und Boris Aljinovic."

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    Und bei der FAZ hieß es: "Das Ergebnis ist durchaus sehenswert geworden, aber eben auch kein Geniestreich. Es wurden einfach viele bekannte und erwartbare Elemente gut kombiniert. Da ist man als „Tatort“-Konsument bereits zufrieden." AZ

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