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Neues Flüchtlingsdrama: Über 300 Menschen im Mittelmeer wieder in Seenot - erste Todesopfer

Neues Flüchtlingsdrama

Über 300 Menschen im Mittelmeer wieder in Seenot - erste Todesopfer

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    Die Aufnahme vom 12.04.2015 zeigt Flüchtlinge, die mit ihrem Boot auf dem Mittelmeer gekentert sind. Schon wieder hat sich ein Flüchtlingsdrama ereignet.
    Die Aufnahme vom 12.04.2015 zeigt Flüchtlinge, die mit ihrem Boot auf dem Mittelmeer gekentert sind. Schon wieder hat sich ein Flüchtlingsdrama ereignet. Foto: Opielok Offshore Carriers dpa

    Erneut ist im Mittelmeer ein Flüchtlingsschiff mit hunderten Menschen in Seenot geraten. An Bord seien laut einem Hilferuf mehr als 300 Menschen, teilte am Montag die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf mit. Mindestens 20 Menschen seien den Angaben zufolge bereits tot.

    Neues Flüchtlingsdrama: "Boot sinkt bereits"

    Chronologie: Mittelmeer-Dramen um Flüchtlinge

    Seit Jahren kommen im Mittelmeer immer wieder Bootsflüchtlinge auf dem Weg nach Europa um.

    Mai 2016: Innerhalb von nur einer Woche sterben nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR mindestens 700 Menschen bei mehreren Schiffunglücken.

    August 2015: Vor der Küste Libyens sollen beim Untergang zweier Flüchtlingsboote mindestens 200 Menschen umgekommen sein. In den Tagen zuvor ersticken rund 100 Flüchtlinge in Laderäumen von Schiffen.

    April 2015: Vor den libyschen Küsten kentert ein voll besetztes Flüchtlingsboot. Zunächst können nur 28 Menschen gerettet werden, die Einsatzkräfte befürchten bis zu 700 Tote. Erst wenige Tage zuvor waren laut Überlebenden 400 Menschen nach einem Unglück vermisst worden.

    Februar 2015: Vor der italienischen Insel Lampedusa kommen möglicherweise mehr als 330 Flüchtlinge ums Leben. Mindestens 29 von ihnen sterben während der Überfahrt von Libyen nach Italien in kaum seetüchtigen Schlauchbooten an Unterkühlung.

    September 2014: Nur zehn Menschen werden gerettet, als ein Boot mit angeblich mehr als 500 Migranten im Mittelmeer untergeht. Überlebende berichten, dass Menschenschmuggler das Schiff mit Syrern, Ägyptern, Palästinensern und Sudanesen auf dem Weg nach Malta versenkt hätten.

    Juli 2014: Bei einer Flüchtlingstragödie vor Libyens Küste ertrinken mindestens 150 Menschen. Die libysche Küstenwache findet Leichen und Wrackteile eines Schiffes vor der Stadt Khums.

    Oktober 2013: Mindestens 366 Flüchtlinge ertrinken bei Lampedusa. Ihr Boot fängt Feuer und kentert. Die Küstenwache kann 155 Menschen in Sicherheit bringen. Sie stammen überwiegend aus Somalia und Eritrea.

    Juni 2012: 54 Flüchtlinge sterben, als sie bei starken Winden in einem Schlauchboot von Libyen aus Italien erreichen wollen. Ohne Vorräte trinken sie Meerwasser. Ein Mann aus Eritrea überlebt.

    August 2011: Ein Boot erreicht mit 270 überlebenden Afrikanern Lampedusa. Unter Deck liegen die Leichen von 25 Männern, die vermutlich an Abgasen erstickt sind. 100 Tote seien zudem über Bord geworfen worden, sagt ein Überlebender.

    Juni 2011: Vor der Küste Tunesiens gerät ein Boot mit Flüchtlingen aus Afrika und Asien auf dem Weg nach Italien in Seenot. Nur wenige können gerettet werden; bis zu 270 Menschen bleiben verschollen. (dpa)

    Der Hilferuf ging laut IOM in ihrem Büro in Rom ein. "Der Anrufer sagte, dass mehr als 300 Menschen auf seinem Boot sind und dieses bereits sinkt." Es gebe bereits "mindestens 20" Tote.

    Erst am Sonntag waren nach einem Schiffsunglück im Mittelmeer vermutlich etwa 900 aus Afrika kommende Flüchtlinge ertrunken. Es war die bisher vermutlich schlimmste Katastrophe im Mittelmeer. In Luxemburg kamen am Montagvormittag die EU-Außenminister zusammen, am Nachmittag soll ein gemeinsames Krisentreffen mit den Innenministern folgen. afp/AZ

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