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"Weiße Rosen aus Athen" - ein Konzert mit Charme

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"Weiße Rosen aus Athen" - ein Konzert mit Charme

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    «Weiße Rosen aus Athen» - ein Konzert mit Charme
    «Weiße Rosen aus Athen» - ein Konzert mit Charme Foto: DPA

    Mit einigen ihrer Markenzeichen ist sie zwar berühmt geworden: diese dick umrandete Brille, die wallende Kleidung - und die beiden größten Hits hierzulande: "Weiße Rosen aus Athen" und "Guten Morgen Sonnenschein". Doch beim Jubiläumskonzert von Nana Mouskouri wird wieder einmal deutlich, dass da jemand mehr ist als die Summe der Einzeleindrücke.

    Bereits beim Betreten der kleinen Bühne am Samstagabend in der Stuttgarter Johanneskirche begrüßen die Zuhörer Mouskouri stehend mit Beifall. Auch während des rund 100-minütigen Konzerts springen die Zuschauer immer wieder auf, begeistert über eine sensibel und intim vorgetragene Mischung aus Schlager, Swing und Sehnsucht. Natürlich sind da die Stimmungsklassiker, aber auch Lounge-Standards wie "Somewhere over the Rainbow", "As Time goes by" und "Smoke gets in your Eyes" bekommen für ihren glasklaren Gesang in kirchlicher Atmosphäre starken Beifall der rund 600 Zuschauer.

    Zwischen den Liedern erzählt Mouskouri aus ihrem Leben und von ihren Erfolgen. In kleinen Geschichten zeichnet sie das Bild einer Künstlerin, die beim Singen in anderen Sprachen eine neue Identität fand. Immer wieder sei sie dankbar gewesen für ihre rund 50 Jahre dauernde Karriere, sagt sie. Und auch der Jubiläumsabend solle etwas Besonderes werden. "Wir suchen, einen Abend für sie sehr angenehm zu geben", radebrecht Mouskouri charmant - und ergänzt lächelnd: "Ich glaube, dass die deutsche Sprache nicht mehr die selbe sein wird, nach heute Abend." Auch das internationale Publikum - in den Kirchenreihen sind vor dem Konzert holländische, französische und amerikanische Gespräche zu hören - quittiert solche Selbstironie mit lautem Klatschen.

    Doch natürlich ist nicht nur der Mensch Nana Mouskouri Thema des Abends, dafür kennen die Fans die ehemalige EU-Parlamentarierin und UNICEF-Botschafterin viel zu gut. Mouskouri lobt auch viele andere Künstler, mit denen sie arbeiten durfte. Sie erzählt ehrfürchtig von einer Begegnung mit Marlene Dietrich, bevor sie "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" und "Lili Marleen" singt, lobt Michael Kunze, den Texter vieler ihrer Erfolge. Und sogar Kevin Costner verehre sie, gibt Mouskouri schmunzelnd zu.

    "Man hat ihr heute angemerkt, dass sie nicht mehr den Stress hat, jedes Jahr 150, 200 Konzerte geben zu müssen", sagt ein Fan hinterher. Und das trifft es: Mouskouri, die nach Madonna zweiterfolgreichste Sängerin aller Zeiten, hat sich nichts mehr zu beweisen, nach rund 250 bis 300 Millionen weltweit verkauften Tonträgern - so genau weiß das niemand. Sie wirkt bei diesem einzigen Konzert des Jahres souverän, als ob sie den Abend wirklich genießen könne. Und als sie schließlich die letzten Töne des Abends ohne Mikrofon in das Kirchenschiff hinein singt, setzt minutenlanger Applaus ein - Verehrung für die gesamte Persönlichkeit.

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