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Hurghada: Wie eine Familie aus Schwaben ein Hotel-Drama in Ägypten erlebte

Hurghada

Wie eine Familie aus Schwaben ein Hotel-Drama in Ägypten erlebte

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    In diesem Hotel in Hurghada starben die beiden britischen Urlauber.
    In diesem Hotel in Hurghada starben die beiden britischen Urlauber. Foto: Mohamed El-Shahed, afp

    Dass etwas nicht stimmte, war Marion Tausend schnell klar. Vor dem Hotel stand ein Krankenwagen, Ärzte liefen aufgeregt hin und her, ungewöhnlich viele Mitarbeiter des Reisveranstalters Thomas Cook waren vor Ort. „Man hat uns aber nicht gleich gesagt, was passiert ist. Und das verstehe ich auch. Das wäre ja totale Panikmache.“

    Es gab Gerüchte über Gift in der Klimaanlage des Hotels

    Passiert ist das: Am vergangenen Dienstag stirbt im Hotel Steigenberger Aqua Magic im ägyptischen Hurghada ein britisches Ehepaar. In genau dem Hotel, in dem Marion Tausend aus Gundelfingen (Kreis Dillingen) derzeit mit ihrer Familie Urlaub macht. Woran das Paar genau gestorben ist, ist noch nicht bekannt. In einer Stellungnahme des Hotels, die alle Urlauber auf ihren Zimmern vorfanden, schreibt der Manager: „Es wurde durch den medizinischen Bericht bestätigt, dass dieses unglückliche Ereignis auf natürlichen Ursachen beruht, und es gab keine anderen Vorfälle dieser Art.“ Zwischenzeitlich wurde darüber spekuliert, ob durch die Klimaanlage giftige Gase ins Zimmer gelangt waren. Die ägyptische Staatsanwaltschaft hat aber mittlerweile bestätigt, dass alle Geräte in Ordnung seien und man keine Lecks gefunden habe.

    Gleich nach dem Tod der Urlauber hatte es Berichte gegeben, denen zufolge ungewöhnlich viele Menschen in dem Luxushotel erkrankt waren. Tausend sagt, dass sie davon nichts mitbekommen habe. „Die Zahl der Erkrankungen im Hotel ist sehr gering. Und wenn man nach Ägypten fährt, muss man fast damit rechnen, dass man mal Magen-Darm-Probleme kriegt.“ Sie selbst und ihre Familie hätten aber keinerlei Beschwerden. Die 32-jährige Mutter ist der Ansicht, dass der Fall in den sozialen Medien zu sehr gepusht wurde. „Es ist ganz schrecklich, dass da zwei Menschen gestorben sind. Aber es ist danach alles sehr aufgebauscht worden.“

    Hunderte Touristen zogen in anderes Hotel in Ägypten um

    Trotzdem ging der Reiseveranstalter Thomas Cook, mit dem das britische Paar verreist war, auf Nummer sicher und quartierte hunderte Gäste in andere Hotels um. „Auch uns wurde angeboten, dass wir in ein anderes Hotel ziehen oder dass wir heimfliegen können“, erzählt Tausend, die ihre Reise über den Veranstalter Tui gebucht hatte. Das sei für die Familie aber nicht in Frage gekommen. „Wir haben uns hier in keiner Weise unwohl gefühlt.“

    Mittlerweile sei wieder so etwas wie Normalität eingekehrt. Einzig Kontrolleure seien noch zu sehen, die in der Anlage Proben vom Essen, den Duschen und den Pools nehmen. „Es wird hier wirklich alles versucht, um die Sache schnell aufzuklären“, sagt Tausend. Am Freitag fliegt die Familie nach Hause. Zweifel an der Qualität des Hotels haben die Tausends nach wie vor nicht. Der nächste Urlaub ist schon gebucht.

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