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1. Mai, der Tag der Arbeit: Zum Tag der Arbeit: Warum ist der 1. Mai ein Feiertag?

1. Mai, der Tag der Arbeit

Zum Tag der Arbeit: Warum ist der 1. Mai ein Feiertag?

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    Der 1. Mai, internationaler Tag der Arbeit.
    Der 1. Mai, internationaler Tag der Arbeit. Foto: Stephanie Pilick (dpa)

    Der 1. Mai ist auf der ganzen Welt der Tag der Arbeit - oder auf englisch "Labour Day". Die internationale Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung feiert seit mehr als 120 Jahren den Tag der Arbeit. Im Jahr 1886 gab es am Rande einer Streik-Kundgebung am Haymarket in Chicago Krawalle mit Toten und Verletzten.

    Am 1. Mai feiern alle den Tag der Arbeit

    Sie verlangten bessere Arbeitsbedingungen und die Einführung des Achtstundentags. In Deutschland war noch das Bismarck'sche Sozialistengesetz in Kraft, das sozialistische Versammlungen verbot. Besonders viele Arbeiter demonstrierten 1890 in Hamburg, die Unternehmen reagierten mit Entlassungen und Aussperrungen.

    Der Internationalismus wurde zum Grundgedanken des Maifeiertags. Zweck der Maifeier war es, wie August Bebel (1840-1913) in der Neuen Zeit schrieb, "dem Gedanken der Solidarität der Arbeiterklasse in allen Kulturländern Ausdruck zu geben."

    Rund um den Maifeiertag entwickelte sich ab 1890 eine eigenständige Feierkultur. Dazu gehörten auch die Maipostkarten, gesammelt etwa in dem Buch "Ein Hauch von Maienblüte", das 1989 in Leipzig erschien. 1893 noch sehen sich auf einer alten Postkarte Arbeiter an ihrer Mai-Demonstration von Militär, Justiz und Bürgertum gehindert. Ein Jahr später hieß es: "Acht Stunden Arbeit, Erholung, Schlaf - hält Leib und Seele gesund und brav." Und in Anlehnung an die Bibel stand auf einer Karte aus dem Jahr 1900: "Die Arbeiter sind der Fels, auf dem die Kirche der Zukunft aufgebaut wird."

    Mit Beginn der Weimarer Republik wurde der Achtstundentag vereinbart und die Gewerkschaften "als berufene Vertretung der Arbeiterschaft anerkannt", wie es damals hieß. Doch Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und politische Straßenkämpfe bildeten den Hintergrund der Maifeiern Ende der 1920er Jahre.

    Aus Furcht vor Ausschreitungen verbot der sozialdemokratische Polizeipräsident von Berlin, Karl Zörgiebel, Demonstrationen am ersten Mai 1929. Die KPD widersetzte sich, rief zu friedlichen Massenkundgebungen auf. Es kam zu Straßenkämpfen, die Polizei schoss in die Menge. Am dritten Mai waren mehr als 30 Menschen tot, es gab Hunderte Verletzte.

    1. Mai: Auch ein Feiertag in der DDR

    Die Nazis machten den 1. Mai ab 1933 zum bezahlten "Nationalen Feiertag des deutschen Volkes", inszenierten 1933 in Berlin ein propagandistisches Massenspektakel. Schon einen Tag später stürmten SS und SA die Gewerkschaftshäuser und zerschlugen die freien Gewerkschaften.

    Auch heute macht der Tag der Arbeit noch Sinn: Zwölf Stunden Arbeit pro Tag - 80 Euro Monatsgehalt: Monir poliert in einer Fabrik in Dhaka in Bangladesch Aluminiumtöpfe.
    Auch heute macht der Tag der Arbeit noch Sinn: Zwölf Stunden Arbeit pro Tag - 80 Euro Monatsgehalt: Monir poliert in einer Fabrik in Dhaka in Bangladesch Aluminiumtöpfe. Foto: Abir Abdullah (dpa)

    Knapp ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, April 1946, bestätigte der Alliierte Kontrollrat den ersten Mai als Feiertag.  In der DDR wurde er alljährlich als "Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus" mit Paraden begangen.

    Im Jahr der deutschen Einheit 1990 feierten die Gewerkschaften 100 Jahre erster Mai. Doch seit vielen Jahren bröckeln die Teilnehmerzahlen bei den Mai-Kundgebungen. Nicht wenige Arbeitnehmer nutzen den Feiertag zu einem Kurz-Urlaub, andere machen Ausflüge und grillen am Tag der Arbeit.

    2013 stellte der Deutsche Gewerkschaftsbund die Kundgebungen unter das Motto: "Unser Tag: Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa.". In vielen Ländern ist der 1. Mai gesetzlicher Feiertag. AZ/dpa/epd/goro

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