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Flug MH370: Zwei Jahre nach dem Verschwinden von MH370 fehlt weiter jede Spur

Flug MH370

Zwei Jahre nach dem Verschwinden von MH370 fehlt weiter jede Spur

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    An den verschwundenen Flug MH370 erinnert in Kuala Lumpur in Malaysia ein Wandbild.
    An den verschwundenen Flug MH370 erinnert in Kuala Lumpur in Malaysia ein Wandbild. Foto: Fazry Ismail/Archiv (dpa)

    Vor genau zwei Jahren, am 8. März 2014, ist der Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Bis heute wird nach dem Wrack der Malaysia-Airlines-Boeing gesucht.

    Am zweiten Jahrestag des Verschwindes wollen die MH370-Ermittler einen neuen Zwischenbericht vorlegen. Doch dieser mit Spannung erwartete Bericht enthält wohl keine neuen Erkenntnisse. Denn aus dem nur dreiseitigen Dokument geht nicht hervor, warum Flug MH370 vor zwei Jahren vom Radar verschwand und was sich an Bord abgespielt haben könnte. Der Chefermittler wollte den Bericht um 08.00 MEZ in Malaysia verlesen.

    Im Juni 2015 war auf der Insel La Reunion ein Wrackteil der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine gefunden worden. (Archivbild)
    Im Juni 2015 war auf der Insel La Reunion ein Wrackteil der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine gefunden worden. (Archivbild) Foto: Raymond Wae Tion, dpa

    Die Ermittler gehen in dem Dokument nicht auf die Untersuchung des einzigen bislang verifizierten Trümmerteils ein, das im Juli vergangenen Jahres vor Südostafrika angeschwemmt wurde. Sie erwähnen lediglich, dass die Flügelklappe eindeutig als Teil von MH370 identifiziert wurde. Mindestens ein weiteres gerade in Mosambik in Südostafrika gefundenes Trümmerteil wird gerade untersucht. Ob es von MH370 stammt, ist noch unklar.

    Unterdessen erinnerten die Regierungen von Malaysia und Australien am Dienstag an das Unglück vor genau zwei Jahren. Die Regierungen beider Länder bleiben zuversichtlich, dass das Wrack der verschollenen Malaysia-Airlines-Boeing noch gefunden wird.

    Malaysia und Australien sind zuversichtlich, dass Wrack gefunden wird

    Das mögliche Absturzgebiet im südlichen Indischen Ozean umfasst 120.000 Quadratkilometer. Dreiviertel davon haben Spezialschiffe mit Sonargeräten und Unterwasservehikeln bereits abgesucht. "Während wir die verbliebenen 30.000 Quadratkilometer absuchen, bleiben Australien, Malaysia und China zuversichtlich, dass das Flugzeug gefunden wird", teilte Australiens Verkehrsminister Darren Chester. Ähnlich äußerte sich Malaysias Regierungschef Najib Razak.

    Die Suche soll im Juli abgeschlossen sein. Sollte das Wrack nicht gefunden werden, müssten die drei Länder neu entscheiden, wie es weitergehe, sagte Najib.

    MH370: Chinesische Familien haben Entschädigungsklage eingereicht

    Schwere Flugzeugunglücke der vergangenen Jahre

    2015 und 2014 gab es eine Reihe von Flugzeugunglücken, bei denen viele Menschen ums Leben kamen:

    März 2015: Der Absturz des Germanwings-Jets 4U9525 in Frankreich mit 150 Menschen an Bord ist eines der schwersten Unglücke im Luftverkehr der vergangenen Jahre. Der Copilot steuert die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf nach Überzeugung der Ermittler absichtlich auf Crashkurs.

    Februar 2015: Beim dramatischen Abssturz einer zweimotorigen Turboprop-Maschine vom Typ ATZR-72 in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh kommen 35 Menschen ums Leben. Die Maschine rammt kurz nach dem Start eine Brücke in einem Wohngebiet und stürzt in einen Fluss.

    Dezember 2014: Ein Airbus A320 der AirAsia stürzt auf dem Weg von Indonesien nach Singapur in die Javasee vor Borneo. Alle 162 Menschen an Bord kommen ums Leben.

    Juli 2014: Malaysia Airlines MH17 stürzt über dem Kampfgebiet in der Ostukraine ab, aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie von einer Rakete getroffen worden. 298 Menschen an Bord kommen um.

    Juli 2014: Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in Mali sterben alle 116 Menschen an Bord, darunter vier Deutsche. Das Flugzeug vom Typ MD83 war von Ouagadougou (Burkina Faso) nach Algerien unterwegs.

    März 2014: Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord verschwindet auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich vom Radar. Die wochenlange Suche nach der vermuteten Absturzstelle der Boeing 777-200 im Indischen Ozean bleibt ohne Erfolg. (dpa)

    Kurz vor dem Jahrestag des Verschwindens des Malaysia-Airlines-Fluges haben Familien chinesischer Passagiere in Peking eine millionenschwere Entschädigungsklage eingereicht. Angehörige von zwölf Opfern klagten gegen die Fluggesellschaft, die Flugzeug- und Triebwerkshersteller Boeing und Rolls Royce sowie den deutschen Versicherer Allianz, wie ihr Anwalt Zhang Qihuai am Montag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Sie fordern umgerechnet etwa 1,4 bis 9,8 Millionen Euro pro Passagier. Die Höhe der Entschädigung habe der Anwalt festgelegt.

    Dem Juristen zufolge wollen die Familien für die "schlechte Suche in der Anfangsphase", den Verlust der Angehörigen, emotionalen Stress und für Gerichts- und Anwaltskosten entschädigt werden. Zudem werde in der Klage auch Aufklärung über den Flug, den Verbleib der Maschine und der Passagiere sowie über die Unglücksursache gefordert. Von den 239 Passagieren an Bord waren 153 chinesische Staatsbürger.

    Viele Familien glauben, dass ihre Angehörigen noch leben, und zögerten, ob sie trotzdem die Entschädigungsklage einreichen sollten. Sie hatten dazu die letzte Chance am Tag vor Ablauf der international geltenden Frist am zweiten Jahrestag der bisher ungeklärten Katastrophe.

    Flug MH370: UN-Luftfahrtbehörde legt strengere Regeln fest

    Die UN-Luftfahrtbehörde will zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwiden des Fluges MH370 ähnliche Vorfälle mit strengeren Regeln verhindern.  Dazu gehört: Passagierflugzeuge müssen künftig Ortungsgeräte an Bord haben, um die Lage einer Maschine im Notfall im Minutentakt zu übermitteln. Die Rekorder sollen Stimmen im Cockpit nun bis zu 25 Stunden aufzeichnen, um alle Phasen eines Fluges festzuhalten.

    Die neuen Vorschriften der Internationale Luftfahrtsorganisation (ICAO) sollen ab sofort und spätestens bis zum Jahr 2021 umgesetzt werden. Mit ihnen könne eine Unfallstelle umgehend in einem Umkreis von sechs Seemeilen geortet werden, sagte ICAO-Ratspräsident Olumuyiwa Benard Aliu laut der Mitteilung vom Montag im kanadischen Montreal. Ermittler kämen zudem schneller an die Flugschreiberdaten. Such- und Rettungsaktionen würden günstiger. dpa

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