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Mali: Abgestürzter Bundeswehr-Hubschrauber verlor im Sinkflug Rotorblätter

Mali

Abgestürzter Bundeswehr-Hubschrauber verlor im Sinkflug Rotorblätter

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    Vor zwei Wochen ist ein Tiger-Hubschrauber der Bundeswehr in Mali abgestürzt.
    Vor zwei Wochen ist ein Tiger-Hubschrauber der Bundeswehr in Mali abgestürzt. Foto: Marc Tessensohn (dpa)

    Der vor zwei Wochen in Mali abgestürzte Bundeswehrhubschrauber hat vor dem Aufschlag die Hauptrotorblätter sowie weitere Teile verloren. Das geht aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses hervor, das der Nachrichtenagentur afp am Mittwoch vorlag. Bis zum Absturz habe sich ein "unauffälliger Flugverlauf" gezeigt. Der Kampfhubschrauber vom Typ Tiger war am 26. Juli abgestürzt, die beiden Piloten kamen ums Leben.

    Untersuchungen zur Absturzursache in Mali könnten noch Monate dauern

    "Nach bisherigen Erkenntnissen lösten sich, nachdem das Luftfahrzeug in den starken Sinkflug übergegangen war, vor dem Aufschlag Teile vom Luftfahrzeug, darunter die Hauptrotorblätter", heißt es in dem Schreiben zum aktuellen Stand der Untersuchungen.

    Das ist Mali

    Mali ist ein Binnenstaat im inneren Westafrikas und das achtgrößte Land des schwarzen Kontinents.

    Die Hauptstadt Malis ist Bamako.

    Mali grenzt an sieben Länder: Algerien, Mauretanien, Niger, Burkina Faso, Senegal, Guinea und die Elfenbeinküste.

    Die Amtssprache is Französisch, das allerdings nur von etwa zehn Prozent der Bevölkerung gesprochen wird. Die verbreiteste Sprache heißt Bambara.

    In Mali leben circa 14,5 Millionen Menschen 30 verschiedener Ethnien.

    Im Norden des Landes bedeckt die Wüste Sahara circa zwei Drittel der Staatsfläche Malis.

    Amtierender Staatspräsident ist Ibrahim Boubacar Keita.

    Die Nationalfarben des westafrikanischen Staates sind gelb, rot grün.

    Nationalfeiertag ist der 22. September. An diesem Tag wurde Mali unabhängig.

    "Spekulationen zur Unfallursache entbehren zum jetzigen Zeitpunkt jeder tragfähigen Grundlage", betonte das Ministerium. Die Untersuchungen würden weiterhin ergebnisoffen geführt. Ein Ministeriumssprecher warnte am Mittwoch in Berlin vor "voreiligen Schlüssen". Die Untersuchungen zur Absturzursache könnten noch Wochen und Monate dauern.

    Tiger-Hubschrauber bleiben erst einmal auf dem Boden

    Der Hubschrauber flog dem Schreiben zufolge mit einer Geschwindigkeit von etwa 135 Knoten (rund 250 Stundenkilometer) in einer Höhe von etwa 550 Metern über dem Boden, "als er plötzlich und für die Besatzung überraschend radikal die Nase senkte und in einen starken Sinkflug überging". Nach etwa zehn Sekunden schlug der Hubschrauber demnach am Boden auf und fing unmittelbar Feuer. Die Maschine wurde zerstört, "der Aufprall war nicht zu überleben". Der Absturz ereignete sich etwa 82 Kilometer nördlich des Flugplatzes Gao.

    Der Kampfhubschrauber Tiger

    Der Tiger ist ein zweisitziger Kampfhubschrauber vom Hersteller Airbus Helicopters.

    Nach Angaben der Bundeswehr wird die Maschine unter anderem für den Kampf gegen gepanzerte Kampftruppen oder logistische Einrichtungen eingesetzt.

    Die Besatzung besteht aus einem Piloten und dem hinter ihm sitzenden Schützen.

    Der Tiger kann unter anderem mit Panzerabwehrraketen oder schweren Maschinengewehren ausgestattet werden.

    Der etwas mehr als 14 Meter lange Hubschrauber kann der Bundeswehr zufolge 290 Kilometer pro Stunde schnell fliegen (ohne Bewaffnung bis zu 315 km/h).

    Die Einsatzreichweite beträgt laut Bundeswehr bis zu 725 Kilometer.

    In Mali sind vier Tiger-Kampfhubschrauber im Einsatz. Sie waren im Frühjahr im nordhessischen Fritzlar für den Einsatz in Westafrika verladen worden.

    Ein Untersuchungsteam des Flugsicherheit in der Bundeswehr wurde dem Schreiben zufolge am Tag nach dem Unfall zu dem Flugplatz entsandt. Die detaillierte Auswertung der Flugrekorder-Daten dauere noch an. Nach Angaben des Ministeriumssprechers bleiben die anderen Hubschraubers des Typs Tiger am Boden, bis genauer bekannt sei, wo die Ursache für den Absturz zu suchen sei.

    Bundeswehr unterstützt in Mali die UN-Mission Minusma

    Der Linken-Obmann im Verteidigungsausschuss, Alexander Neu, forderte eine zügige Aufklärung des Absturzes. Es müsse "zeitnah" geklärt werden, was die Ursache sei, sagte Neu der Nachrichtenagentur afp.

    Die Bundeswehr unterstützt in Gao die UN-Mission Minusma, die als einer der gefährlichsten UN-Einsätze weltweit gilt. Ziel ist die Stabilisierung des krisengeschüttelten Landes. Außerdem unterstützt die Bundeswehr eine EU-Ausbildungsmission in Mali. afp/AZ

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