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Syrien: Aktivisten: Fast 80 Zivilisten bei Luftangriffen in Syrien getötet

Syrien

Aktivisten: Fast 80 Zivilisten bei Luftangriffen in Syrien getötet

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    Syrische Regierungstruppen bombardieren Ost-Ghuta.
    Syrische Regierungstruppen bombardieren Ost-Ghuta. Foto: Amer Almohibany, afp photo

    Bei heftigen Luftangriffen der syrischen Regierungstruppen auf die Rebellenhochburg Ost-Ghuta bei Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten am Montag fast 80 Zivilisten getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, unter den mindestens 77 Toten seien auch 20 Kinder. Rund 300 Menschen seien bei den Raketen- und Artillerieangriffen auf mehrere Orte in der Enklave verletzt worden.

    Die Beobachtungsstelle hatte zunächst von 44 Toten gesprochen. Die in Großbritannien ansässige Organisation bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

    Nach Einschätzung der Aktivisten bereitet die Armee eine großangelegte Bodenoffensive gegen die seit Jahren belagerte Region vor. "Das Regime bombardiert Ost-Ghuta, um den Weg für eine Bodenoffensive zu bahnen", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.

    In der Stadt Hammurijeh rannten die Bewohner in Panik in ihre Häuser, sobald sie den Lärm von Flugzeugen hörten. Der 23-jährige Alaa al-Din sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bewohner fürchteten sich vor der möglichen Offensive. Das Schicksal der Region sei völlig unklar. "Uns bleibt nichts anderes, als auf Gottes Gnade zu hoffen und uns in unseren Kellern zu verstecken. Wir haben keine Alternative."

    Syrische Regierung will Kontrolle über Ost-Ghuta zurückerlangen

    Ost-Ghuta, die letzte Rebellenhochburg in der Nähe von Damaskus, wird von zwei Islamistengruppen kontrolliert. Die syrische Regierung will die Kontrolle über das Gebiet zurückerlangen, von dem aus immer wieder Raketen und Mörsergranaten auf die Hauptstadt gefeuert werden.

    Anfang Februar hatte die syrische Armee den Druck auf Ost-Ghuta verstärkt, wo rund 400.000 Menschen seit dem Jahr 2013 unter Belagerung leben und wo sich die humanitäre Lage zunehmend verschlechtert. Binnen fünf Tagen wurden dort laut der Beobachtungsstelle mehr als 245 Zivilisten durch Luftangriffe getötet, bei Gegenangriffen auf Damaskus gab es rund 20 Tote.

    Eigentlich gilt in Ost-Ghuta eine regionale Waffenruhe zwischen Rebellen und Regierungstruppen, doch besteht die von Russland, dem Iran und der Türkei vermittelte sogenannte Deeskalationszone nur noch auf dem Papier. (afp)

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