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Bundestagswahl 2017: Alice Weidel: Die "Neue" bei der AfD

Bundestagswahl 2017

Alice Weidel: Die "Neue" bei der AfD

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    Alice Weidel nach ihrer Wahl ins AfD-Spitzenduo für die Bundestagswahl.
    Alice Weidel nach ihrer Wahl ins AfD-Spitzenduo für die Bundestagswahl. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Die AfD-Politikerin Alice Weidel hat sich bislang öffentlich noch nicht so exponiert wie ihre Parteifreundinnen Frauke Petry und Beatrix von Storch. Das wird sich nun gewiss ändern: Zusammen mit dem rechtsnationalen Parteivize Alexander Gauland soll die Wirtschaftsliberale die AfD in den Bundestagswahlkampf führen. Zugleich ist Weidel Spitzenkandidatin ihrer Partei im Südwesten.

    Auch bisher hatte die Wirtschaftswissenschaftlerin im AfD-Bundesvorstand großen Einfluss. Sie ist zwar erst seit 2013 in der Partei, hat aber das Bundesparteiprogramm mit entwickelt. Sie arbeitete auch am Programm für die Bundestagswahl mit.

    Alice Weidel: Homosexuell, China-Kennerin, Doktorin

    Die 38 Jahre alte Ökonomin äußert sich vorwiegend zu wirtschaftlichen Themen. So fordert sie Steuervereinfachungen, verurteilt Pläne, das Bargeld abzuschaffen, und sie will Spanien und Portugal aus der Euro-Zone entlassen. Als Eurokritikerin leitet sie den Bundesfachausschuss "Euro und Währung" ihrer Partei.

    Alice Weidel und Alexander Gauland - das AfD-Spitzenduo für die Bundestagswahl.
    Alice Weidel und Alexander Gauland - das AfD-Spitzenduo für die Bundestagswahl. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Alice Weidel lebt mit Lebensgefährtin am Bodensee

    Politisch zählt sie eher zum moderaten Flügel ihrer Partei, greift aber Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerst scharf an. Sie geißelt vor allem deren Asylpolitik, die gegen internationale Abkommen verstoße. Weidel wendet sich auch gegen die Krankenversicherung für Asylbewerber, den aus ihrer Sicht "naiven Umgang" mit islamischen Hasspredigern und warnt vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.

    Der Lebensstil Weidels, die gerne einen dunklen Hosenanzug und weiße Bluse trägt, passt nicht zum Klischee einer konservativen Partei: Sie wohnt mit ihrer Lebenspartnerin und dem vierjährigen Sohn am Bodensee. Viel Zeit für die Familie bleibt ihr kaum. Die studierte Volkswirtin und Diplom-Kauffrau mit Doktortitel berät Start-Up-Unternehmen weltweit. Nach mehrjähriger Auslandserfahrung in Asien mit Fokus auf China sowie in Europa und USA spricht die Frau mit den meist zurückgebundenen langen blonden Haaren Mandarin.

    Hier lesen Sie mehr zu Weidels Parteifreund Alexander Gauland, der das AfD-Spitzenduo für die Bundestagswahl 2017 vervollständigt:

    Alexander Gauland - Strippenzieher der AfD

    Alexander Gauland ist der wichtigste Strippenzieher der Partei seit 2015.

    Der ehemalige CDU-Mann genoss früher auch in ideologisch anders gelagerten Milieus einen gewissen Respekt als konservativer Intellektueller.

    Einige seiner einstigen Weggefährten und Bekannten aus der Zeit als Staatskanzleichef in Hessen und Zeitungsverleger in Potsdam haben sich heute von ihm abgewandt.

    Gauland gilt als wichtigster Unterstützer der Rechtsnationalen in der AfD.

    Auch über den Thüringer Rechtsausleger Björn Höcke, gegen den ein Parteiausschlussverfahren läuft, hält er seine schützende Hand.

    In Sachen Zuwanderung liegt Gauland mit ihm auf einer Linie. Kürzlich warnte er: "Der Bevölkerungsaustausch in Deutschland läuft auf Hochtouren."

    Parteifreunde sagen über Gauland, der Bildungsbürger im feinen Tweed habe erst im direkten Kontakt als Wahlkämpfer seine Liebe zum "kleinen Mann" entdeckt.

    dpa/AZ

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