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Kommentar: Amri und kein Ende: Die Behörden haben versagt

Kommentar

Amri und kein Ende: Die Behörden haben versagt

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    Polizisten vor dem zerstörten LKW am Breitscheidplatz in Berlin. Nach den mutmaßlichen Manipulationen im Fall Amri wurden Wohnungen mehrerer Beamter des LKAs durchsucht. (Archiv)
    Polizisten vor dem zerstörten LKW am Breitscheidplatz in Berlin. Nach den mutmaßlichen Manipulationen im Fall Amri wurden Wohnungen mehrerer Beamter des LKAs durchsucht. (Archiv) Foto: Michael Kappeler

    Für die Angehörigen der Opfer ist es ein Schlag ins Gesicht. Anis Amri, der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, hätte am Tag des Anschlages längst im Gefängnis sitzen sollen – wenn schon nicht als gefährlicher Islamist, der abgeschoben wird, dann wenigstens als skrupelloser Drogenhändler.

    Noch viele Fragen offen

    Wann und warum ihn die Behörden von ihrem Radar verloren haben, ist bis heute nicht restlos geklärt. Wie auch, wenn Polizeibeamte Akten frisieren, um ihre Versäumnisse bei der Überwachung des Verdächtigen zu vertuschen? Was der Sonderermittler Bruno Jost inzwischen herausgefunden hat, wirft kein gutes Licht auf die Berliner Behörden.

    Offenbar fehlte es dort nicht nur einem Beamten an der nötigen Sensibilität für die Dimension des Falles Amri, was fast zwangsläufig zu der Frage führt, ob da womöglich noch mehr vertuscht wurde als bislang bekannt, nicht nur in Berlin, sondern auch in Nordrhein-Westfalen, dem zweiten Schauplatz dieses an Pleiten und Pannen reichen Falles.

    Was bleibt, ist eine ebenso schlichte wie erschütternde Erkenntnis. Zwölf Menschen könnten noch leben, wenn Anis Amri rechtzeitig verhaftet worden wäre.

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