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Syrien: Ban Ki Moon fordert ein Ende des Gemetzels

Syrien

Ban Ki Moon fordert ein Ende des Gemetzels

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    Ein schnelles Ende des Kriegs in Syrien ist nicht absehbar.
    Ein schnelles Ende des Kriegs in Syrien ist nicht absehbar. Foto: dpa

    Ban Ki Moon, UN Generalsekretär,  hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, das Gemetzel in Syrien endlich zu stoppen. "Schiebt es nicht länger auf! Schließt Euch zusammen! Handelt!", appellierte Ban am Mittwoch in einer Rede vor dem bosnischen Parlament in Sarajevo. Die internationale Gemeinschaft sei verpflichtet, schwere Verstöße gegen die Menschenrechte zu verhindern, sagte Ban.

    Auch Obamas Sprecher verurteilt die Gewalt

    Auch der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, verurteilte erneut die "abscheuliche Gewalt" des Regimes gegen unbewaffnete Zivilisten. Es gebe glaubhafte Berichte, dass auch Panzer und Kampfflugzeuge eingesetzt würden. Die USA und ihre Partner würden weiterhin Schritte unternehmen, um das Assad-Regime zu isolieren. Mit Sanktionen solle dessen finanzielle Basis ausgetrocknet werden. Das müsse es für die Regierung in Damaskus immer schwieriger machen, das brutale Vorgehen gegen das eigene Volk zu finanzieren.

    Die Tage Assads seien gezählt

    Dass sich nach der syrischen Geschäftsträgerin in Zypern auch deren Ehemann, der Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, von Damaskus losgesagt habe, mache deutlich, dass "die Tage Assads gezählt sind", erklärte Carney vor Journalisten in der Präsidentenmaschine Air Force One weiter.

    Zehn Fakten zu Syrien

    Syrien heißt amtlich "Arabische Republik Syrien".

    Syrien liegt in Vorderasien und grenzt an Israel, Jordanien, den Libanon, die Türkei und an den Irak.

    Syrien ist 185.180 Quadratkilometer groß und hat etwa 21 Millionen Einwohner.

    Die Staatsform wird im diktatorisch regierten Land mit "Volksrepublik" angegeben.

    Die Amtssprache des Landes ist Arabisch.

    Die Währung ist die Syrische Lira.

    Am 17. April 1946 wurde das Land unabhängig von Frankreich.

    Das Kfz-Kennzeichen lautet SYR, die Internet-TLD .sy. Die internationale Telefonvorwahl ist die +963.

    Die größten Städte Syriens sind Aleppo, Damaskus, Homs, Hama und Latakia.

    Staatsoberhaupt seit dem 17. Juli 2000 ist Baschar al-Assad.

    Mindestens 2000 syrische Soldaten wurden Rebellenangaben zufolge nach Aleppo in Marsch gesetzt. Abu Omar al Halabi, ein Kommandeur der oppositionellen Freien Syrischen Armee sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa: "Die Schlacht (um Aleppo) wird entscheidend sein und die Rebellen sind bereit dafür". Nach Angaben von Aktivisten sollen sich Rebellen aus dem ganzen Land auf den Weg gemacht haben, um für die "Befreiung Aleppos" zu kämpfen, wie es heißt.

    Die Türkei schließt die Grenze zu Syrien

    Die Türkei hat wegen der eskalierenden Gewalt ihre Grenze zu Syrien für den Personen- und Güterverkehr weitgehend gesperrt. Für Flüchtlinge seien die Grenzen aber nach wie vor offen.Wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter mitteilten, kamen allein am Dienstag bei Kämpfen und Razzien der syrischen Regierungstruppen landesweit mehr als 160 Menschen ums Leben. Auch am Mittwoch soll es mehr als 100 Tote gegeben haben.

    Große Dunkelziffer bei Flüchtlingszahlen

    In den Nachbarländern steigt die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien. Mehr als 120 000 sind laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Jordanien, im Libanon, in der Türkei und im Irak registriert. Zusätzlich gebe es eine große Dunkelziffer. Viele seien auf humanitäre Hilfe und auf Spenden angewiesen. Drei Viertel von ihnen seien Frauen und Kinder. Die Bundesregierung stellt Millionen bereit, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Auch Schiffe der Bundeswehr könnten zum Einsatz kommen.

    Assads Familie sucht Schutz

    Jordanien, ein Nachbarland von Syrien,, in das sich derzeit täglich 1000 Syrer retten, richtet eine Zeltstadt für 130 000 Bewohner in der Nähe der Grenzstadt Mafrak ein. Die ersten Unterkünfte für 10 000 Menschen sollen am kommenden Montag zur Verfügung stehen. Einige prominente Mitglieder der Assad-Familie glauben offensichtlich nicht mehr an ein Überleben des Regimes.Assads Onkel Mohammed Machluf und dessen Söhne sollen versucht haben, Kontakte im Ausland zu knüpfen. Das hat die  Nachrichtenagentur dpa in Istanbul aus gut unterrichteten Kreisen erfahren. (AZ/dpa)

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