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Cyberangriff auf die ganze Welt

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Cyberangriff auf die ganze Welt

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    Nach der massiven Cyber-Attacke mit zehntausenden blockierten Computern warnen Experten vor neuen Angriffen. „Ich gehe davon aus, dass es von dieser Attacke früher oder später eine weitere Welle geben wird“, sagte Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure. Der Angriff über die Windows-Sicherheitslücke habe zu gut funktioniert, um aufzugeben. Der britische IT-Forscher, der die Ausbreitung des Trojaners gestoppt hatte, glaubt sogar an eine baldige neue Attacke, möglicherweise schon zu Beginn der neuen Woche. „Da ist viel Geld im Spiel. Es gibt keinen Grund für sie, aufzuhören.“

    Gestern wurde bekannt, dass das Ausmaß des Angriffs größer ist als zunächst angenommen: Nach Angaben von Europol traf die Attacke mindestens 150 Länder. „Nach der letzten Zählung hat es 200 000 Opfer gegeben“, sagte der Chef der europäischen Ermittlungsbehörde, Rob Wainwright, dem britischen Fernsehsender ITV. Darunter seien auch große Firmen. Bei der Deutschen Bahn fielen teilweise digitale Anzeigetafeln sowie Ticketautomaten an Bahnhöfen aus, auch Bahnhöfe in der Region waren betroffen. Wainwright rechnete außerdem noch mit einer steigenden Zahl zu Beginn der neuen Arbeitswoche.

    Die Rechner waren am Freitag von sogenannten Erpressungstrojanern befallen worden, die Lösegeld verlangen, um den Computer wieder freizugeben. Ein britischer Experte, der anonym bleiben will, hatte im Code der Schadsoftware eine von den Autoren eingebaute „Notbremse“ gefunden, die er auch auslöste und damit die Ausbreitung des Trojaners vorerst stoppte.

    Die Täter hatten Experten zufolge eine Sicherheitslücke ausgenutzt, die ursprünglich vom US-Abhördienst NSA entdeckt worden war, aber vor einigen Monaten von Hackern öffentlich gemacht wurde. In der Wirtschaft finden Sie ein großes Hintergrundstück zum Thema sowie einen Kommentar und ein Porträt des Mannes, der die Ausbreitung des Trojaners stoppte. (dpa)

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