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Medien: Brexit-Pressestimmen: "Die Saat der Demagogen ist aufgegangen"

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Brexit-Pressestimmen: "Die Saat der Demagogen ist aufgegangen"

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    Das britische Parlament hat das Brexit-Abkommen von Theresa May abgelehnt. Hier die Pressestimmen.
    Das britische Parlament hat das Brexit-Abkommen von Theresa May abgelehnt. Hier die Pressestimmen. Foto: BDZV

    Internationale Pressestimmen zum Brexit-Abkommen

    "Der Brexit-Deal ist im britischen Parlament durchgefallen. Die EU sollte sich jetzt darauf konzentrieren, die Folgen eines Austritts ohne Abkommen abzufedern. Denn eine Einigung mit den Briten ist derzeit kaum vorstellbar." Spiegel Online

    "Entscheidend ist nun, ob sich das zerstrittene Parlament in den kommenden Wochen endlich auf eine Linie einigen kann. Findet es keinen Ausweg aus der Blockade, droht in 74 Tagen ein Austritt ohne Abkommen – der Chaos-Brexit – mit dramatischen Folgen für fast alle Lebensbereiche." Bild

    "Theresa May muss das Ruder herumwerfen – oder endlich zurücktreten." Der Standard  (Österreich)

    "So dramatisch das Ergebnis auch ist: Im Grunde hat sich nichts geändert. Wir wussten seit Monaten, dass der Deal der Premierministerin nicht funktionieren würde." The Times (Großbritannien)

    "Nun ist Theresa Mays Scheidungsabkommen mit der EU im Parlament mit einem historisch einmaligen Resultat gescheitert. Damit bleibt offen, was der EU-Austritt Grossbritanniens in der Realität bedeutet. Die Wirtschaft sieht sich mit andauernder Unsicherheit über die Zukunft konfrontiert." NZZ ((Schweiz)

    Nationale Pressestimmen zur Brexit-Abstimmung

    "Premierministerin Theresa May hat eine historische Schlappe erlitten - und dennoch verdient sie keinerlei Mitleid. Dass das Land in einer tiefen Krise steckt und derzeit niemand weiß, wie es weitergehen soll, ist vor allem der Regierungschefin selbst zuzuschreiben." Augsburger Allgemeine

    "Um jetzt einen Weg aus Mays Schlamassel zu finden, braucht es Bedacht und kühle Überlegung. Ob so viel Rückkehr zur Rationalität möglich ist, muss sich zeigen. In der Hitze des Gefechts haben sich gefährliche Fronten gebildet, in Westminster wie im ganzen Land. Am dringlichsten ist wohl, dass sich im Parlament jetzt eine klare Mehrheit formiert, die eine "No Deal"-Katastrophe, den "Sprung über die Klippe", verhindert." Stuttgarter Zeitung

    "Nach einem solchen Debakel ist man reif für den Rücktritt, auf der Insel ist man reif für die nächste Wahl. Heute Abend votiert das Parlament über den Misstrauensantrag von Oppositionsführer Jeremy Corbyn." Handelsblatt

    "May müsste sofort gehen, wenn die ungeschriebenen Regeln der Demokratie noch irgendetwas bedeuteten. Doch was gilt schon noch im Großbritannien dieser Tage? Die politische Klasse in London schickt sich seit einiger Zeit an, die Nation mehr und mehr der Lächerlichkeit preiszugeben." HAZ

    "Ein Brexit ohne Vertrag wäre auch für die EU ein Desaster - wirtschaftlich und politisch. Eine beispiellose Blamage wäre es auch: Wenn Europa nicht mal den Brexit geregelt bekommt, wird es von den großen Mächten dieser Welt endgültig nicht mehr ernst genommen." Berliner Morgenpost

    "Die Saat der Demagogen und der Hasardeure ist aufgegangen. Unabhängig von der bitteren Niederlage für die britische Regierungschefin Theresa May: Der Schaden, den die langjährige Brexitdebatte angerichtet hat, übersteigt die rein politische Dimension. Bislang sind die Briten Freunde und Verbündete Europas. Doch die blasierten, konservativen Snobs, die das Vereinigte Königreich in eine nicht für möglich gehaltene Hysterie gestürzt haben, werden persönlich die fatalen Folgen ihres unverantwortlichen Handelns nicht zu spüren bekommen. Dafür sind sie zu wohlhabend, zu abgesichert, zu sehr in ihrer Elite verhaftet."Schwäbische Zeitung

    "Im Streit um den EU-Austritt geht es längst nicht mehr um einen vernünftigen Kompromiss, mit dem Großbritannien die ökonomischen und gesellschaftlichen Schäden minimieren könnte. Für viele Abgeordnete - und vor allem auch für Theresa May - gilt es lediglich zu verhindern, was man nicht will oder was dem politischen Gegner nutzen könnte. Dieser Egoismus hat das Land in eine politische und verfassungsrechtliche Krise gestürzt. " Zeit Online

    "Was auch immer geschieht, einer Legendenbildung sollte gleich entgegengetreten werden. Es sind nicht die EU und ihre Mitglieder gewesen, die dieses Chaos verursacht haben. Es war der damalige Premierminister Cameron, der im Vereinigten Königreich ein Referendum angesetzt hatte, nicht zuletzt in der Absicht, den europapolitischen Dauerstreit in seiner Partei ein für alle Mal beizulegen." Frankfurter Allgemeine

    "Was nun? Schon aus technischen Gründen, wegen der erforderlichen Verabschiedung neuer Gesetze, ist ein Austritt Großbritanniens aus der EU zum 30. März eigentlich gar nicht mehr drin. Am dringlichsten ist, dass sich im Parlament jetzt eine Mehrheit formiert, die eine "No Deal"-Katastrophe, den "Sprung über die Klippe", verhindert." Badische Zeitung

    "Der Brexit als grundstürzendes Ereignis der britischen Zeitgeschichte hat den Staat ein Stück weit unregierbar gemacht. Britische Politik sich hat in den vergangenen Monaten in abschreckender Weise extremistisch gebärdet. Sie tat so, als wäre Westminster ein Spaßparlament und als würde lediglich ein Preis für den besten Orator vergeben." Süddeutsche Zeitung

    "Sollte in der verbleibenden und täglich kürzer werdenden Frist bis zum 29. März  keine anderweitige Lösung gefunden werden, steuert Großbritannien auf den Klippen-Brexit, auf das No-Deal-Szenario, auf den ungeregelten  und daher mit allen möglichen chaotischen Konsequenzen verbundenen  Austritt zu. Das Tragische an der ganzen Sache ist, dass dieser  Ausgang ebenso vorhersagbar wie vermeidbar und daher nicht notwendig  war." Mittelbayerische Zeitung

    "Natürlich hat die Aussicht etwas Verlockendes, ein so wichtiges Land wie  Großbritannien doch noch in der EU zu halten. Aber was wäre das für  ein Land? Die brutale Härte der innenpolitischen Auseinandersetzung  würde einen traumatisierten Partner in die Reihen der Europäer  zurückkehren lassen, der noch weniger als früher einzubinden wäre." Rheinische Post (bo)

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