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Breitbandausbau: Dobrindt: Glasfasertechnik soll bei Neubaugebieten Pflicht werden

Breitbandausbau

Dobrindt: Glasfasertechnik soll bei Neubaugebieten Pflicht werden

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    Leerrohre für Glasfaserkabel in einem Verteilerkasten.
    Leerrohre für Glasfaserkabel in einem Verteilerkasten. Foto: Daniel Reinhardt (dpa)

    Der Bund forciert seine Anstrengungen beim Ausbau des schnellen Internets. Neben den bereits versprochenen Zuschüssen von 2,7 Milliarden Euro für Städte und Gemeinden plant Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) jetzt noch ein zweites Maßnahmenpaket: Danach sollen in Zukunft bei allen Bauarbeiten entlang von Bundesstraßen und Autobahnen Glasfaserkabel mit in die Erde verlegt werden. Außerdem will der Minister beim Erschließen von Neubaugebieten den Einsatz der Glasfasertechnik zwingend vorschreiben.

    „Das sorgt für Turbo-Internet und erhöht die Attraktivität der Regionen“, versprach Dobrindt in einem Interview mit unserer Zeitung. Gegenwärtig baue kein Land in Europa sein Breitbandnetz so dynamisch aus wie die Bundesrepublik. Bis zum Jahr 2018 soll nach seinen Plänen jeder Haushalt mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde ans Netz angeschlossen sein.

    Gegenwärtig schaffen das nur etwas mehr als zwei Drittel. Auf dem Land musste sich Ende vergangenen Jahres sogar noch mehr als die Hälfte der Haushalte mit Geschwindigkeiten von weniger als 16 Megabit begnügen. Auch sein eigener Anschluss zu Hause im oberbayerischen Peißenberg sei, so Dobrindt, „nicht so schnell, wie ich es mir wünsche“.

    Schnelles Internet auch für ländliche Regionen

    Beim Mobilfunk habe Deutschland mit einem Versorgungsgrad von 94 Prozent bei der neuen LTE-Technologie dagegen bereits die höchste Ausbaustufe in Europa erreicht. Mit dem neuen Standard G5 werde der Ausbau hier „noch einmal einen großen Schub bekommen“.

    Befürchtungen, angesichts des anhaltenden Zustroms an Flüchtlingen könnten viele Kommunen im Moment andere Sorgen haben als ihre Versorgung mit schnellem Internet, wies der Minister zurück: „Mehr denn je hängt unser Wohlstand von unserer Infrastruktur ab. Und dazu gehören moderne Verkehrswege ebenso wie leistungsfähige digitale Netze.“ Aufgabe der Politik sei es nun, dafür zu sorgen, dass die ländlichen Regionen von der rasanten technologischen Entwicklung nicht abgekoppelt werden, mit deren Hilfe in Großstädten wie Berlin oder München schon in wenigen Jahren Internet-Anschlüsse mit mehreren hundert Megabit pro Sekunde möglich seien.

    Internetgeschwindigkeit in Bayern über dem Bundesdurchschnitt

    Nach einer Untersuchung aus den USA lag Deutschland mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10,2 Megabit im internationalen Vergleich im ersten Quartal des laufenden Jahres nur auf Rang 26. Spitzenreiter ist hier Südkorea mit mehr als 23 Megabit, gefolgt von Irland, Hongkong, Schweden, den Niederlanden, Japan und der Schweiz.

    Innerhalb Deutschlands herrscht überdies noch immer ein enormes Stadt-Land-Gefälle: Während in den Städten bereits acht von zehn Haushalten Dobrindts Ziel von 50 Megabit erreichen, sind es auf dem flachen Land nur 23,3 Prozent. Baden-Württemberg und Bayern liegen mit Werten von 31,3 bzw. 28,5 Megabit deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

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