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Geld aus der Schweiz: Dubiose Spenden: AfD legt Namen von 14 angeblichen Spendern vor

Geld aus der Schweiz

Dubiose Spenden: AfD legt Namen von 14 angeblichen Spendern vor

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    Eine Spende aus der Schweiz hatte die Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Alice Weidel, in Bedrängnis gebracht - und  den Fokus auf das Finanzgebaren ihrer Partei gelenkt.  
    Eine Spende aus der Schweiz hatte die Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Alice Weidel, in Bedrängnis gebracht - und den Fokus auf das Finanzgebaren ihrer Partei gelenkt.   Foto: Christoph Schmidt

    Nach den dubiosen Spenden aus der Schweiz an die AfD hat die Partei der Bundestagsverwaltung die Namen von 14 EU-Bürgern vorgelegt, die hinter den Zuwendungen stehen sollen. Dies wurde der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend aus Parteikreisen bestätigt. Zuvor hatten Süddeutsche Zeitung, WDR, NDR und der Schweizer Tagesanzeiger sowie der Spiegel darüber berichtet. Die Liste enthält demnach Namen von 14 EU-Staatsbürgern, die meisten davon Deutsche. 

    Ein AfD-Sprecher sagte: "Zu einem laufenden Verfahren äußern wir uns nicht." Nach Angaben von Süddeutscher Zeitung, WDR, NDR und Tagesanzeiger ließ die Bundestagsverwaltung eine Anfrage unbeantwortet.

    Dubiose Spenden bringen AfD-Chefin Weidel unter Druck

    Die Angelegenheit hatte AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel unter Druck gebracht. Die Partei hatte im vergangenen November bestätigt, dass 2017 rund 130.000 Euro von einer Schweizer Pharmafirma in mehreren Tranchen an den AfD-Kreisverband Bodensee überwiesen wurden. Als Verwendungszweck sei angegeben gewesen: "Wahlkampfspende Alice Weidel".

    Das Geld wurde den Angaben zufolge im Frühjahr 2018 zurückgezahlt. Spenden von Nicht-EU-Bürgern an deutsche Parteien sind illegal. Die Staatsanwaltschaft Konstanz hatte Ermittlungsverfahren gegen Bundestagsfraktionschefin Weidel und drei Mitglieder ihres Kreisverbandes eingeleitet, es geht um den Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen das Parteiengesetz.

    Nach Darstellung aus AfD-Parteikreisen sollen die 14 Personen insgesamt 17 Einzelspenden gemacht haben. Die höchste Spende habe 8138,18 Euro betragen.

    Ursprünglich hatte der Verwaltungsrat der Schweizer Pharmafirma nach Angaben von WDR, NDR, Süddeutscher Zeitung und Tagesanzeiger erklärt, der Geschäftsführer der Firma habe das Geld "treuhänderisch für einen Geschäftsfreund" überwiesen. Der Rechercheverbund zitierte den Verwaltungsrat nun mit der Aussage, es entziehe sich seiner Kenntnis, warum zunächst von einem einzelnen Spender die Rede gewesen sei.

    AfD-Spendenaffäre: Bundestagsverwaltung prüft, ob alle Vorschriften eingehalten wurden

    In ihrem Rechenschaftsbericht für 2017, der seit kurzem auf der Seite des Bundestags abrufbar ist, schreibt die AfD: "Im Rechnungsjahr 2017 hatte ein nachgeordneter Gebietsverband eines Landesverbandes eine Reihe von Zahlungen erhalten. Diese stammen von mehreren Personen, die nach unserem Wissensstand deutsche Staatsangehörige oder EU-Staatsbürger sind."

    Der Bundestagsverwaltung seien "nach Kenntniserlangung im Jahr 2018" umgehend die Identitäten und die jeweiligen Einzelbeträge übermittelt worden. "Die Prüfung der Bundestagsverwaltung, ob alle Vorschriften des Parteiengesetzes beachtet worden sind, ist noch nicht abgeschlossen."

    Ursprünglich hatte der Verwaltungsrat der Schweizer Pharmafirma nach Angaben von WDR, NDR, "Süddeutscher Zeitung" und "Tagesanzeiger" erklärt, der Geschäftsführer der Firma habe das Geld "treuhänderisch für einen Geschäftsfreund" überwiesen. Der Rechercheverbund zitierte den Verwaltungsrat nun mit der Aussage, es entziehe sich seiner Kenntnis, warum zunächst von einem einzelnen Spender die Rede gewesen sei. Dem Bericht zufolge soll die Namensliste von der Firma an die AfD geschickt und von dieser im Dezember bei der Bundestagsverwaltung eingereicht worden sein.

    Weidel hatte im November im Bundestag gesagt, die Angelegenheit habe die Steuerzahler keinen Cent gekostet. "Ja, wir haben Fehler gemacht. Wir haben es erkannt, reagiert und zurückgezahlt", sagte sie. (dpa)

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