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GroKo-Mitgliederentscheid: "Es ist kein Hund in die SPD eingetreten"

GroKo-Mitgliederentscheid

"Es ist kein Hund in die SPD eingetreten"

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    Kann ein Hund ein Parteibuch bekommen? Diese Frage muss sich die SPD gerade stellen lassen.
    Kann ein Hund ein Parteibuch bekommen? Diese Frage muss sich die SPD gerade stellen lassen. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Sagen wir es mal so: Was ihre Außendarstellung betrifft, hat die SPD ordentlich Luft nach oben. Rücktritte, Fehltritte, Eintritte – wer soll da noch mitkommen? Und schon erreicht uns eine neue, wunderliche Geschichte. Sie beginnt mit einem Artikel in der Bild-Zeitung. „Dieser Hund darf über die GroKo abstimmen“, meldet das Boulevard-Blatt und berichtet über eine spanische Hündin namens Lima B., die ganz offiziell in die Berliner SPD eingetreten sein soll. Die Journalisten wollen testen, wie einfach man Parteimitglied werden kann und melden das Tier über ein Online-Formular an. Wow, es funktioniert. Tage später bekommt Lima eine persönliche Einladung nach Potsdam, wo die Parteispitze für die GroKo wirbt. „Ob die SPD in eine Regierung mit CDU und CSU eintritt, entscheidest am Ende Du“, schreiben Andrea Nahles und Olaf Scholz an die Hündin.

    Ein Pfotenabdruck statt einer Unterschrift wäre vermutlich aufgefallen

    Nun muss man wissen, dass die Bild generell nicht viel davon hält, dass die SPD-Basis am Ende über die künftige Regierung entscheidet. Schon vor ein paar Tagen hatte die Zeitung getitelt: „Ausländer dürfen über deutsche Regierung abstimmen“ und auf jene Sozialdemokraten hingewiesen, die gar keinen deutschen Pass haben. Und nun also auch noch der Hund.

    Mit ihrem Tierversuch will die Bild beweisen, wie leicht das Mitgliedervotum manipuliert werden könnte. Doch die SPD wehrt sich, schaltet einen Anwalt ein und betont, dass jedes Mitglied neben dem Stimmzettel auch eine eidesstattliche Erklärung abgeben muss. Ein Pfotenabdruck statt einer Unterschrift wäre da vermutlich aufgefallen. Die Sozialdemokraten versuchen nun, Limas Mitgliedschaft wegen Täuschungsabsicht zu annullieren. Das vorläufige Schlusswort in dieser wunderlichen Geschichte hat ein Parteisprecher, der sicherheitshalber und ganz ernsthaft klarstellen musste: „Es ist kein Hund in die SPD eingetreten.“

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