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Riedberger Horn: Ex-Rennläufer Berni Huber kämpft für das Riedberger Horn

Riedberger Horn

Ex-Rennläufer Berni Huber kämpft für das Riedberger Horn

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    Bernie Huber (rechts) kämpft für die Erschließung des Riedberger Horns für Skifahrer.
    Bernie Huber (rechts) kämpft für die Erschließung des Riedberger Horns für Skifahrer. Foto: Ralf Lienert

    Die Frage ist heikel. Was ist wichtiger: Eine intakte Natur oder wirtschaftliche Interessen von Menschen, die dort leben und Geld verdienen wollen? Konkret geht es wieder einmal um die Erschließung des Riedberger Horns im Allgäu als Skischaukel zwischen den Orten Balderschwang und Grasgehren.

    Der Streit ist längst eines der kompliziertesten Themen in der Region. Er ist ein Politikum. Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich dazu geäußert, sein Finanzminister Markus Söder auch. Jetzt soll es das Volk richten. Die Bürger von Obermaiselstein und Balderschwang werden am Sonntag abstimmen. Die Mitglieder der beiden Gemeinderäte haben sich für ein Ratsbegehren ausgesprochen. Mittendrin in dieser schwierigen Gemengelage steckt Bernhard Huber, den jeder nur als Berni kennt. Jahrelang fuhr er im Ski-Weltcup mit. Abfahrt, Super-G, Kombination. 1992 startete er bei den Olympischen Spielen in Albertville.

    Vom Rennfahren hat er sich lange verabschiedet. Er ist heute Liftbetreiber. Der Ex-Sportler, der inzwischen auch schon auf die 50 zugeht, ist so, wie die Leute im Allgäu das mögen: bodenständig, klares Ziel vor Augen. Huber hat immer noch den Teint und den Schneid von einem, der sein Leben auf der Piste verbrachte. Die Erfolge, sechs Top-Ten-Resultate, haben ihm Respekt eingebracht, von dem er noch zehrt.

    Huber leitet die Liftbetriebe in Grasgehren

    Berni Huber, das ist in Bayern noch immer ein Name mit Klang. Dass Naturschützer aus allen Teilen Deutschlands sich in den Fall Riedberger Horn einmischten, kann er nicht verstehen: „Wenn das so weitergeht, äußert sich noch der Papst dazu“, hat er einmal gesagt.

    Seit 2003 leitet der gebürtige Obermaiselsteiner die Liftbetriebe in Grasgehren. Als Geschäftsführer ist er natürlich Partei. Die Skipisten Grasgehrens fuhr er ab, seit er drei war. Schon sein Vater Konrad war Geschäftsführer. „Viele von denen, die alles besser wissen“, sagt er, „waren noch nie hier.“

    Schon seit Jahren schwebt Berni Huber eine Anbindung Grasgehrens ans Skigebiet Balderschwang vor. Denn es gibt hier ein besonderes Problem. Zu viel Schnee. Die Gegend um Grasgehren heißt im Volksmund auch Bayerisch-Sibirien. Eigentlich nicht schlecht für ein Skigebiet. Allerdings: Wenn es richtig schneit, kommt kaum jemand hier hoch. Die einzige Zufahrt ist der steile, kurvige Riedbergpass. Balderschwang hingegen ist auch bei viel Schnee gut erreichbar. Von Grasgehren führt schon ein Lift auf den Kamm unterhalb des Gipfels; würde man von der Balderschwanger Seite auch einen Lift zum Kamm bauen, dann könnte man von dort oben in beide Richtungen abfahren. Es könnte so einfach sein für Berni Huber – wäre es nicht ein Eingriff in die geschützte Zone C des Alpenplans, ein Gebiet, in dem nicht gebaut werden darf.

    Doch Huber ist keiner, der aufgibt. Schon als Skirennfahrer war er ein Kämpfer. Ob sich seine berufliche Lebensidee verwirklicht, weiß man nach dem Entscheid. Josef Karg

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