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Bayern: Haderthauer: Freistaat soll zum "Familienland Nummer eins“ werden

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Haderthauer: Freistaat soll zum "Familienland Nummer eins“ werden

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    Sozialministerin Haderthauer fördert den Ausbau der Krippenplätze. Bis 2013 soll der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für alle Ein- und Zweijährigen erfüllt sein.
    Sozialministerin Haderthauer fördert den Ausbau der Krippenplätze. Bis 2013 soll der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für alle Ein- und Zweijährigen erfüllt sein. Foto: Fred Schöllhorn

    Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer will den Freistaat zum „Familienland Nummer eins“ machen. Die CSU-Politikerin sagte im Interview mit unserer Zeitung, dass dazu selbstverständlich auch der Ausbau der Kinderbetreuung gehöre. Die Ministerin zeigte sich zuversichtlich, dass die meisten bayerischen Kommunen im Jahr 2013 den Rechtsanspruch der Ein- und Zweijährigen auf einen Krippenplatz erfüllen können.

    Kitas: Versorgungsquote liegt bei 43 Prozent

    Bayern, so Haderthauer, sei früher nachgesagt worden, beim Kita-Ausbau hinterherzuhinken. „Inzwischen haben wir mit 97000 Plätzen eine Versorgungsquote von 43 Prozent erreicht, 2013 werden es 110000 Plätze sein.“ Bayern habe sich, was das Ausbautempo angeht, bundesweit an die Spitze gesetzt. „Da ist ein echter Paradigmenwechsel gelungen.“

    Freistaat stellt 600 Millionen Euro an Fördermitteln

    Mit bisher 600 Millionen Euro an Fördermitteln habe der Freistaat im Ländervergleich das meiste Geld bereitgestellt. Probleme sieht die Ministerin jedoch nach wie vor in Großstädten wie München oder Nürnberg. Haderthauer rechnet damit, dass etwa in München zum 1. August 2013 rund 5000 Krippenplätze fehlen werden. Anders sehe es in Augsburg aus. Die Stadt mache schon lange eine gründliche Bedarfsermittlung und sei inzwischen „Marktführer in Bayern“.

    Kommunen legen sich mächtig ins Zeug

    Der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Städtetags, Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU), betonte gegenüber unserer Zeitung, die Kommunen hätten sich in den vergangenen Jahren „mächtig ins Zeug gelegt“, um die Voraussetzungen für den Rechtsanspruch zu schaffen.

    Kommunen befürchten Fachkräftemangel

    In einigen Städten und Gemeinden werde es deshalb 2013 eine Punktlandung geben, in einigen aber auch nicht. Schaidinger: „Es ist nicht alles wunderbar. Vor allem auch deshalb nicht, weil die rechtlichen Vorschriften den Bau einer Kindertagesstätte nicht gerade erleichtern, oder keine geeigneten Grundstücke gefunden werden.“ Außerdem werde der Fachkräftemangel die Kommunen „noch länger beschäftigen“. Von der Staatsregierung erwartet Schaidinger eine Erklärung, das Förderprogramm auch nach dem 1. August 2013 fortzusetzen.

    Hitzige Debatte zum Betreuungsgeld Opposition befürchten Klagewelle

    Bayerns Städtetags-Vorsitzender Ulrich Maly (SPD) sieht bereits eine Klagewelle auf die Kommunen zurollen, sollte der Rechtsanspruch wie geplant in Kraft treten. Nürnbergs Oberbürgermeister hat deshalb ein „Moratorium, also eine Verlängerung der Frist, gefordert.

    Trotz aller Anstrengungen beim Ausbau der Kindertagesstätten hat Ministerin Haderthauer davor gewarnt, die Krippe als Königsweg zu sehen. „Der Rechtsanspruch ab dem ersten Geburtstag darf nicht zu einem Krippenautomatismus führen“, sagte sie. Für die meisten Einjährigen stelle die Krippe noch eine Überforderung und damit Stress dar. Dies hätten Studien bewiesen. "Bayern

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