Auch im Angesicht von Terrorismus dürften Regierungen die Menschenrechte nicht unterwandern, heißt es in dem aktuellen HRW-Weltbericht, der am Donnerstag in Beirut vorgestellt wurde. Auf 656 Seiten untersucht der Bericht 2015 Menschenrechtsverletzungen des vergangenen Jahres in mehr als 90 Ländern.
Human Rights Watch über die Menschenrechte
Solche Verstöße hätten eine große Rolle beim Entstehen und Verschlimmern vieler aktueller Krisen gespielt, sagte HRW-Chef Kenneth Roth. Es gebe eine "Tendenz, Menschenrechte zu ignorieren, wenn es um Sicherheitsfragen geht". Vor allem Länder wie Kenia, Ägypten oder China würden mit exzessiver Gewalt auf reale oder gefühlte Terrorgefahren reagieren. Das befeuere nicht zuletzt extremistische Gewalt, so Human Rights Watch.
"ISIS kam nicht aus dem Nichts", warnte Roth mit Blick auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der Rückzug der USA aus der Verantwortung im Irak und der Machtmissbrauch irakischer Politiker habe dem IS zu Stärke verholfen. AZ/dpa