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Wohnen: Immobilien in Bayern sind so teuer wie nie

Wohnen

Immobilien in Bayern sind so teuer wie nie

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    Die Preise für Neubauten haben deutlich angezogen.
    Die Preise für Neubauten haben deutlich angezogen. Foto: Kai Remmers (dpa)

    Wer sich im Freistaat eine gebrauchte Eigentumswohnung kaufen will, musste dafür 2011 im Schnitt 140.000 Euro ausgeben – ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gebrauchte Häuser verteuerten sich um sieben Prozent auf 237.000 Euro. Noch stärker haben die Preise für Neubauten angezogen. Hier zahlten die Käufer im Landesschnitt 450.000 Euro. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zum Jahr 2001 liegt das Plus sogar bei 65 Prozent.

    Eine Preisblase sieht Paul Fraunholz allerdings nicht. Vielmehr macht der Geschäftsführer der Sparkassen-Immo andere Kostentreiber aus: hohe Grundstückspreise, strengere Energieeffizienz-Standards, steigende Bau- und Erschließungskosten und Auflagen der Kommunen. „Zudem haben die Menschen heute höhere Ansprüche“, sagt Fraunholz. Das gilt für die Ausstattung, aber auch für die Wohnfläche. „Häuser und Wohnungen sind deutlich größer geworden“, sagt auch LBS-Chef Franz Wirnhier. Im Schnitt ist ein Neubau heute 112 Quadratmeter groß – ein Viertel größer als vor 20 Jahren.

    Dennoch können sich so viele Menschen ein Eigenheim leisten wie nie zuvor, heißt es beim Immobilienverband IVD. Dessen Vizepräsident Jürgen Michael Schick betont: „Trotz moderat steigender Preise sind Immobilien erschwinglicher als jemals zuvor.“ Denn niedrige Bauzinsen und stark gestiegene Einkommen glichen die Preiserhöhungen bei Immobilien aus. Auch Sparkassen-Immo-Chef Fraunholz betont: „Durchschnittsverdiener können sich nach wie vor an den meisten Standorten die Finanzierung von Wohneigentum leisten.“

    Preise weichen regional stark voneinander ab

    Wie stark die Preise regional auseinanderklaffen, zeigt sich bei gebrauchten, freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern: Im Kreis Dillingen kostet dieses – in mittlerer und bevorzugter Lage – im Schnitt 200.000 bis 250.000 Euro, im Kreis Augsburg, im Unter-, Ober- und Ostallgäu werden dafür 350.000 bis 450.000 Euro fällig. In der Stadt Augsburg, in Neu-Ulm und Lindau zahlen Käufer bis zu 550.000 Euro. In und um München seien die Preise aber für Durchschnittsverdiener „oftmals nicht mehr finanzierbar“, räumt Fraunholz ein. Im Kreis Landsberg müssen Käufer für gebrauchte Häuser mehr als 700.000 Euro aufbringen. Und in München sind Preise unter einer Million Euro „eher die Ausnahme“.

    Immobilienkäufer müssen sich jedoch nach den jüngsten Turbulenzen am Anleihemarkt auf leicht steigende Hypothekenzinsen einstellen, sagt Roland Schmautz, Vizepräsident des Sparkassenverbands. Er glaubt zwar nicht an eine Trendwende. „Den Tiefpunkt haben wir aber hinter uns.“ Nach Angaben der FMH-Finanzberatung liegt der Zins für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung im Mittel bei 1,51 Prozent. Vor drei Wochen waren es noch 1,2 Prozent. "Kommentar

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