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Kinderarmut: In Deutschland leben 2,55 Millionen Kinder in Armut

Kinderarmut

In Deutschland leben 2,55 Millionen Kinder in Armut

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    In Deutschland sind immer mehr Kinder von Kinderarmut betroffen.
    In Deutschland sind immer mehr Kinder von Kinderarmut betroffen. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolfoto)

    In Deutschland gibt es immer mehr Kinder, die von Armut betroffen sind. Das hat eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Demnach stieg die Quote der Kinderarmut 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 auf 19,7 Prozent.

    Kinderarmut in Deutschland: Faktor Zuwanderung

    In Deutschland leben also 2,55 Millionen Kinder in Armut, das sind rund 77.000 mehr als im Jahr zuvor.

    Der Anstieg beruhe ganz überwiegend auf der starken Zuwanderung von Minderjährigen, die als Flüchtlinge mit ihren Familien meist unter der Armutsgrenze leben müssten, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung am Dienstag in Düsseldorf in seinem Kinderarmutsbericht mit. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund sei die Quote zuletzt geringfügig von 13,7 auf 13,5 Prozent zurückgegangen. Für die Studie wurden Daten aus dem Mikrozensus ausgewertet.

    Armut in Deutschland: Alleinerziehende häufig betroffen

    Was bedeutet eigentlich arm?

    Man unterscheidet einen absoluten und einen relativen Armutsbegriff. Beim absoluten Armutsbegriff geht es um Unterversorgung, zum Beispiel in Drittwelt-Ländern, beim zweiten um den Lebensstandard.

    In Deutschland gilt als arm, wer maximal 50 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, Armutsgrenze bzw. Armutsgefährdung liegt bei 60 Prozent. Letzteres trifft auf 16 Prozent der Bevölkerung zu. Das sind 13 Millionen Menschen.

    Als Armutsgrenze gilt in Deutschland für eine alleinstehende Person ein Einkommen von 979 Euro monatlich, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt der Schwellenwert bei 2056 Euro im Monat, so das Finanzportal Cecu. (AN)

    Als arm gelten Haushalte mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag 2015 die Armutsschwelle bei einem Nettoeinkommen von weniger als 1978 Euro pro Monat. Den größten Einfluss auf Höhe und Entwicklung der Armutsquote hat laut der Studie die Situation am Arbeitsmarkt. Auch Alleinerziehende und ihre Kinder seien häufig betroffen. In Familien mit Migrationshintergrund trage eine oft unterdurchschnittliche Erwerbsbeteiligung von Frauen zum erhöhten Armutsrisiko bei. dpa/AZ

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