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Asylpolitik: Mehr als 15.000 Flüchtlinge in der Region

Asylpolitik

Mehr als 15.000 Flüchtlinge in der Region

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    Am Wochenende sind wieder tausende Flüchtlinge in München eingetroffen. Viele von ihnen werden auch nach Schwaben gebracht.
    Am Wochenende sind wieder tausende Flüchtlinge in München eingetroffen. Viele von ihnen werden auch nach Schwaben gebracht. Foto: Sven Hoppe (dpa)

    Die Flüchtlingskrise wirkt sich massiv auf unsere Region aus. Anfang September lebten mehr als 15.000 Asylsuchende allein in Schwaben. Und der Zustrom ebbt nicht ab. Das macht Regierungspräsident Karl Michael Scheufele im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich: „Anfang Juni mussten wir noch vier Busse in der Woche bewältigen“, sagt er. Inzwischen sind es sogar an einem „eher ruhigen Tag“ wie gestern vier Busse.

    Die Menschen müssen umgehend verteilt werden – zunächst in Erstaufnahmeeinrichtungen. Später kommen sie, sofern sie nicht in andere Bundesländer oder andere Teile Bayerns weitergeleitet werden, in Gemeinschaftsunterkünften unter. Oft sind das ehemalige Gasthöfe, umgebaute Firmenhallen oder private Räume. Scheufele hat keine Zeit, darüber nachzudenken, wie es mittel- und langfristig weitergeht. „Wir stellen uns den Erfordernissen neu – von Tag zu Tag.“ Er lobt den Einsatz von Ehrenamtlichen und Behörden gleichermaßen: „Was hier geleistet wird, ist unglaublich.“

    Ministerpräsidenten fordern mehr Geld für Flüchtlingspolitik

    Viele Kommunen klagen über die ungewisse Finanzierung der Versorgung. Bei einem kurzfristig einberufenen Bund-Länder-Krisengipfel am Dienstagabend im Kanzleramt hatten die Ministerpräsidenten ihre Forderung nach mehr Geld vom Bund erneuert. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) fordert eine Verdoppelung der Mittel. Unterstützung erhält er von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. Wie die Kosten verteilt werden, entscheidet sich beim Bund-Länder-Gipfel am kommenden Donnerstag.

    Am ungarischen Grenzzaun zu Serbien kam es gestern zu Krawallen. Ungarn hatte dort den letzten Durchlass geschlossen. Vor allem junge, männliche Flüchtlinge forderten, durchgelassen zu werden. Die ungarische Polizei versuchte sie mit Tränengas zurückzutreiben. Dennoch gelang es Flüchtlingen, auf ungarisches Gebiet vorzudringen. 20 Polizisten wurden verletzt.

    Weiterhin Streit über Verteilung der Flüchtlinge in Europa

    Andere Flüchtlinge versuchten sich über Kroatien in Richtung Westeuropa durchzuschlagen. Die Ersten von ihnen erreichten gestern die serbisch-kroatische Grenze.

    Das Ziel der meisten Flüchtlinge heißt Deutschland. Auch gestern überschritten wieder viele die deutsche Grenze. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies erneut darauf hin, dass Asylbewerber kein Recht darauf hätten, sich das EU-Land auszusuchen, in dem sie bleiben wollen. Ungelöst bleibt weiterhin der Streit innerhalb der Europäischen Union über die Verteilung der Flüchtlinge. (mit msti und dpa)

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