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Jemen: Militärbündnis weitet Offensive gegen Huthi-Rebellen aus

Jemen

Militärbündnis weitet Offensive gegen Huthi-Rebellen aus

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    Die Huthi-Rebellen kämpfen in Jemen gegen den Präsidenten. Nun wurde die Militäroffensive gegen sie ausgeweitet.
    Die Huthi-Rebellen kämpfen in Jemen gegen den Präsidenten. Nun wurde die Militäroffensive gegen sie ausgeweitet. Foto: Ali Mohammed (dpa)

    Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat ihre Luftangriffe auf Stellungen der schiitischen Huthi-Miliz im Jemen ausgeweitet. Unter anderem bombardierten die Kampfjets am Freitag Militärstützpunkte der Rebellen rund um die Hauptstadt Sanaa sowie den von den Huthis eroberten Luftwaffenstützpunkt al-Anad nördlich von Aden, wie ein Armeesprecher in Riad mitteilte. Die US-Armee rettete vor der Küste des Jemen zwei saudiarabische Kampfpiloten aus dem Meer.

    Der jemenitische Luftraum sei mittlerweile "vollständig unter der Kontrolle" der Militärkoalition, sagte der saudiarabische Armeesprecher Ahmed Assiri. Wie Anwohner berichteten griffen die Kampfflugzeuge am Freitag unter anderem Raketenabschussrampen am internationalen Flughafen von Sanaa sowie weitere militärische Ziele im Osten, Westen und Süden der Hauptstadt an. Auch der von den Rebellen besetzte Präsidentenpalast wurde erneut bombardiert.

    Im Süden des Landes wurden über Dhaleh, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, Kampfflugzeuge gesichtet. Nach Angaben von Augenzeugen war sowohl in Dhaleh als auch in Sanaa die Flugabwehr der Huthi-Rebellen zu hören.

    USA und Großbritannien unterstützen die Offensive

    Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der Nacht zum Donnerstag militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Seitdem wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in der von der Miliz kontrollierten Hauptstadt mindestens 39 Zivilisten getötet. Nahe der südlichen Hafenstadt Aden erschossen Stammeskämpfer laut Zeugen am Freitag 21 Huthi-Rebellen, auch in der Stadt selbst gab es demnach Tote.

    Die USA leisten der Militärkoalition unter Führung Saudi-Arbiens logistische und geheimdienstliche Hilfe. Auch der britische Premierminister David Cameron betonte am Freitag, sein Land stehe im Kampf gegen die schiitischen Rebellen fest an der Seite Riads. US-Präsident Barack Obama telefonierte am Freitag mit dem saudiarabischen König Salman. In dem Gespräch habe Obama bekräftigt, dass Washington an der Seite Riads stehe, sagte Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Bernadette Meehan. Die USA und die Golfstaaten hätten ein gemeinsames Interesses daran, dass sich Lage im Jemen stabilisiere.

    König Salman dankte Obama für den Einsatz zur Rettung der beiden saudiarabische Kampfpiloten, wie aus dem Weißen Haus verlautete. Diese hatten sich nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag wegen eines technischen Problems per Schleudersitz aus ihrem F-15-Jet gerettet. Die beiden Soldaten seien wohlauf. Die Besatzung eines US-Hubschraubers hatte die Piloten im Golf von Aden aufgespürt und in Sicherheit gebracht, wie es aus dem US- Verteidigungsministerium hieß.

    Huthi-Miliz kämpft im Jemen gegen die Führung des Präsidenten

    Im Jemen kämpft die schiitische Huthi-Miliz gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die von Saudi-Arbien angeführte Militärkoalition unterstützt Hadi, die Huthi-Rebellen werden mutmaßlich von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh und vom Iran unterstützt. Mit dem Konflikt zwischen Riad und Teheran im Hintergrund droht Jemen ein Stellvertreterkonflikt.

     Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif warf der Koalition vor, "gegen ein unabhängiges Land" zu kämpfen. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius beschuldigte hingegen Teheran, die Huthi-Rebellen im Kampf gegen die legitime Staatsführung zu unterstützen.

    Jemens Ex-Präsident Saleh forderte am Freitag einen Waffenstillstand und eine Wiederaufnahme des von der UNO vermittelten Dialogs zwischen den Konfliktparteien im Land. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition und die Huthi-Rebellen sollten "gleichzeitig" und "umgehend" die Waffen ruhen lassen, um neue Verhandlungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder in einem UN-Gebäude zu ermöglichen. afp

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