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Boko Haram: Mindestens 50 Tote bei Boko-Haram-Angriff in Nigeria

Boko Haram

Mindestens 50 Tote bei Boko-Haram-Angriff in Nigeria

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    Die humanitäre Krise im Nordosten von Nigeria wurde durch den Terrorfeldzug von Boko Haram ausgelöst. Bei einem verheerenden Angriff der Gruppe starben mindestens 50 Menschen.
    Die humanitäre Krise im Nordosten von Nigeria wurde durch den Terrorfeldzug von Boko Haram ausgelöst. Bei einem verheerenden Angriff der Gruppe starben mindestens 50 Menschen. Foto: Jossy Ola, dpa (Symbolbild)

    Beim verheerendsten Angriff der Islamistengruppe Boko Haram seit Monaten sind in Nigeria dutzende Menschen getötet worden. Mindestens 50 Menschen kamen ums Leben, als ein Konvoi mit Mitarbeitern des staatlichen Ölkonzerns NNPC am Dienstag im Nordosten des Landes in einen Hinterhalt der Boko Haram geriet, wie Rettungskräfte und Hilfsorganisationen am Donnerstag mitteilten. Auch Soldaten und Mitarbeiter der Universität Maiduguri waren demnach unter den Opfern.

    Boko Haram greift Konvoi an - Zahl der Toten könnte steigen

    Der Konvoi wurde nahe Magumeri im Bundesstaat Borno angegriffen. Die Zahl der Todesopfer drohe weiter zu steigen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation in Magumeri sagte, allein bis Mittwochabend seien 47 Todesopfer geborgen worden, elf davon seien vermutlich in ihren Fahrzeugen verbrannt. Am Donnerstag wurden demnach sechs weitere Leichen entdeckt. Aus Armeekreisen in der nordöstlichen Stadt Maiduguri hieß es, unter den Todesopfern des Boko-Haram-Angriffs seien 18 Soldaten.

    Ein Angestellter der Universität Maiduguri sagte, unter den Todesopfern seien vier Angestellte der Hochschule, die die Erdöl-Erkundungsmission im Nordosten des Landes begleitet hatten. Nigerias Ölminister Emmanuel Ibe Kachikwu bezeichnete den Angriff der Boko Haram als "bedauernswert". Angaben zur Zahl der Opfer machte der frühere NNPC-Chef nicht.

    Das ist die Terror-Sekte "Boko Haram"

    Die Terror-Sekte Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat. Der Name bedeutet so viel wie „westliche Erziehung ist Sünde“.

    Bei Angriffen und Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen soll die Gruppierung seit dem Jahr 2009 mehr als zehntausend Menschen getötet haben.

    Schlagzeilen machen die Islamisten mit der Entführung von 276 Schülerinnen im April 2014. Der Aufruf #bringbackourgirls geht um die Welt.

    Die „nigerianischen Taliban“, wie sich die Islamisten auch nennen, machen erstmals 2004 mit einem Trainingslager „Afghanistan“ an der Grenze zum Nachbarland Niger auf sich aufmerksam.

    Gegründet wird die Sekte wohl 2002 vom Prediger Mohammed Yusuf. Er stirbt 2009 bei Kämpfen mit den Streitkräften. 2014 gilt Abubakar Shekau als Anführer.

    Die Regierung in Nigeria ist trotz des massiven Einsatzes der Armee nicht in der Lage, der Gewalt Herr zu werden.

    Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 20.000 Menschen getötet und 2,6 Millionen in die Flucht getrieben.

    Trotz Gefahr durch Boko Haram: Nigeria ist auf Öl und Gas angewiesen

    Trotz der unsicheren Lage im Nordosten des Landes strebt das Opec-Mitglied Nigeria die Erkundung weiterer Vorkommen abseits des ölreichen Niger-Deltas an. In der Region im Süden des Landes war es in der Vergangenheit immer wieder zu gewalttätigen Zwischenfällen und Attacken auf Öl- und Gasfördereinrichtungen gekommen. Die Rebellengruppe Niger Delta Avengers (NDA) forderte, dass die Menschen in der Region stärker von den Öleinnahmen profitieren. Zudem will sie größere Autonomie für das Niger-Delta.

    Im vergangenen November gab das Militär grünes Licht für die Erkundung von Öl-Vorkommen im Nordosten des Landes, in der der auch die Tschadsee-Region liegt. Öl und Gas sind die wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Die Einkünfte tragen in erheblichem Maße zu den Staatseinnahmen bei. afp/sh

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