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Interaktive Grafik: Naher Osten: Die wichtigsten Akteure und ihre Interessen

Interaktive Grafik

Naher Osten: Die wichtigsten Akteure und ihre Interessen

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    Israelische Kampfpanzer stehen nahe der syrischen Grenze.
    Israelische Kampfpanzer stehen nahe der syrischen Grenze. Foto: Ilia Yefimovich (dpa)

    Donald Trumps Entscheidung, aus dem Atomabkommen mit Iran auszusteigen, hat die Lage im Nahen Osten weiter verschärft. In unserer interaktiven Karte bekommen Sie einen Überblick über die einzelnen Akteure. Welche Interessen verfolgen sie, welche Staaten unterstützen sie? Fahren Sie einfach mit der Maus über die einzelnen Länder, um Details zu erfahren. Ausführliche Hintergründe finden Sie unterhalb unserer Karte.

    Brennpunkt Naher Osten: Wer verfolgt welche Interessen?

    Iran: Teheran will im Süden Syriens eine Militärbasis errichten, von wo aus es den Erzfeind Israel auf direktem Weg bedrohen kann. Während des brutalen Bürgerkriegs in Syrien hat Iran fest zu Machthaber Assad gehalten und das Regime in Damaskus mit Kämpfern, Waffen und Geld unterstützt - dafür will es nun belohnt werden. Langfristig geht es der Regierung in Teheran darum, eine Landachse zu schaffen, die von Teheran über den Irak und Syrien bis zum Libanon am Mittelmeer führt.

    Israel: Im syrischen Bürgerkrieg hat Israel bislang vermieden, offen Partei zu ergreifen - und trotzdem seit 2011 rund einhundert Luftangriffe auf syrische Ziele geflogen, zuletzt wohl vor wenigen Tagen. Hintergrund: Israel sieht in der iranischen Militärpräsenz im Bürgerkriegsland Syrien eine Bedrohung seiner Sicherheit. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßte Trumps Entscheidung, aus dem Iran-Atomabkommen auszusteigen.

    Syrien: Durch die Unterstützung aus Teheran und die mit ihr verbündete Hisbollah-Miliz sowie mithilfe russischer Luftangriffe konnte der syrische Machthaber Baschar al Assad bislang seine Macht sichern. Er gewinnt zunehmend die Oberhand in Syrien zurück. Die internationalen Mächte, die ihn militärisch unterstützt haben, versuchen nun, sich möglichst viel Einfluss zu sichern. So zum Beispiel der Iran, der darauf spekuliert eine dauerhafte Militärbasis in der Nähe der israelischen Grenze zu errichten.

    USA: Erst vor wenigen Tagen gab US-Präsident Donald Trump bekannt, das Iran-Atomabkommen zu verlassen - den für Trump "schlechtesten Deal aller Zeiten". Er verhängte Sanktionen gegen Teheran, bezeichnete die Regierung in Teheran als "Terror-Regime" und warf ihr Lügen vor. Trump fürchtet ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten, wenn das Abkommen bestehen bleibt. Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass der Ausstieg der USA aus dem Abkommen ein Wettrüsten viel eher begünstige. Trump will nun ein neues Abkommen mit dem Iran aushandeln - fraglich, ob das funktioniert.

    Russland: Der russische Präsident Wladimir Putin gilt als einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Machthabers Baschar al Assad. Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran hat Putin nun aber zu einer Lösung des Konflikts aufgerufen. Im Gespräch mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte Putin, er wolle versuchen, dabei zu helfen.

    Saudi Arabien: Der sogenannte "schiitische Bogen", also die Landachse vom Iran über Irak und Syrien bis nach Libanon am Mittelmeer macht die sunnitisch geprägten Golf-Nationen nervös. Insbesondere Saudi-Arabien will eine mögliche nukleare Aufrüstung des Iran nicht hinnehmen. Saudi-Arabien hat den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran daher begrüßt. Der Iran nutze die finanziellen Vorteile des Abkommens, um die Region weiter zu destabilisieren, erklärte das sunnitische Königreich, wie der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija meldete. Saudi-Arabien hoffe, dass die internationale Gemeinschaft Schritte ergreifen werde, um der "iranischen Gefahr" für die Sicherheit zu begegnen. Saudi-Arabien wolle keine Atombombe besitzen, versicherte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, "aber wenn der Iran aber eine baut, werden wir, ohne jeden Zweifel, so schnell wie möglich nachziehen".

    Libanon: Neben Russland und Teheran ist die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Staatschefs Baschar al Assad. Im Süden des Libanons soll die Hisbollah zahlreiche Raketen in Stellung gebracht haben - darunter auch hochmoderne Waffen, die jeden Ort in Israel erreichen könnten.

    Vereinigte Arabische Emirate: Die Vereinigten Arabischen Emirate, engster Bundesgenosse Saudi Arabiens, unterstützen die Iran-Politik der USA. Die Staatengemeinschaft solle positiv auf das Vorhaben von Präsident Trump reagieren, den Nahen Osten von Atom- und anderen Massenvernichtungswaffen zu befreien, heißt es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in den Staatsmedien.

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