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Wer ist Peter Altmaier?: Peter Altmaier: Merkels Mann für alle Fälle

Wer ist Peter Altmaier?

Peter Altmaier: Merkels Mann für alle Fälle

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    Er hat nun die größte Aufgabe der Regierung zu bewältigen: Kanzleramtschef Peter Altmaier.
    Er hat nun die größte Aufgabe der Regierung zu bewältigen: Kanzleramtschef Peter Altmaier. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv (dpa)

    Schon jetzt müsste sein Tag öfter als ihm lieb ist mehr als 24 Stunden haben. Wann immer es knirscht im Gebälk der Großen Koalition, muss Merkels Mann für alle Fälle ran und die Wogen glätten. Als eine Art wandelnder Vermittlungsausschuss ist es die Aufgabe von Kanzleramtsminister Peter Altmaier, die Koalitionäre auf eine Linie zu bringen. Schon im Alltag nicht immer einfach.

    Peter Altmaier hat die schwierigste Aufgabe in der Regierung

    Doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was Peter Altmaier nun bevorsteht. Als Chef des Kanzleramts ist der engste Mitarbeiter und Vertraute von Angela Merkel für die politische Gesamtkoordinierung der Flüchtlingspolitik zuständig. In der weitläufigen Regierungszentrale im Berliner Spreebogen laufen künftig alle Fäden zusammen. Und der schwergewichtige Saarländer, dessen Leidenschaft für gutes und deftiges Essen unübersehbar ist, steht vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Aktivitäten der einzelnen Ressorts zu bündeln und zu koordinieren sowie die Zusammenarbeit mit den Ländern zu organisieren.

    Angela Merkel überträgt ihrem treuen Gefolgsmann damit die im Augenblick wichtigste und schwerste Aufgabe, vor der die Regierung steht. Mit der Autorität seines Amtes soll er der Flüchtlingspolitik eine Struktur, einen Kurs und eine Richtung geben. Aus der Fülle an administrativen Einzelmaßnahmen ein stimmiges Gesamtkonzept entwickeln und die heftige Kritik an Merkel, die auch und gerade aus den eigenen Reihen kommt, abfangen. Dass er entschlossen ist, sich schützend vor seine Kanzlerin zu stellen, hat er schon mehrfach bewiesen, erst jüngst erteilte er allen, die lautstark eine Schließung der Grenzen forderten, eine entschiedene Absage.

    Kanzleramtschef beschäftigt sich seit 1994 mit Zuwanderung und Integration

    Mit dem Thema kennt sich der 57-jährige Altmaier, der im Saarland an der deutsch-französischen Grenze groß wurde und als Jurist in der EU-Kommission arbeitete, bestens aus. Als er 1994 erstmals in den Bundestag einzog, damals noch in Bonn, gehörte er der Gruppe der „Jungen Wilden“ und der legendären „Pizza-Connection“ an, in der junge Abgeordnete von CDU/CSU und Grünen erste Kontakte knüpften und über eine neue Zuwanderungs- und Integrationspolitik nachdachten. Von 2005 bis 2009 war er parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium unter Wolfgang Schäuble (CDU), danach parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion. Als Angela Merkel im Frühsommer 2012 Umweltminister Norbert Röttgen entließ, war Peter Altmaier ihre erste Wahl, ebenso als sie nach der Bundestagswahl und dem Rückzug von Ronald Pofalla einen neuen Kanzleramtschef brauchte. Sie weiß: Auf den jovialen und stets gut gelaunten Saarländer kann sie sich verlassen.

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