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Debatte in CSU: Seehofers Abrechnung: Hubers Aussage schadet der CSU

Debatte in CSU

Seehofers Abrechnung: Hubers Aussage schadet der CSU

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    Horst Seehofer rechnet mit seinem Kritiker Erwin Huber ab. Archivbild
    Horst Seehofer rechnet mit seinem Kritiker Erwin Huber ab. Archivbild Foto: Peter Kneffel dpa/lby

    CSU-Chef Horst Seehofer hat einer Personaldebatte in der Partei eine klare Absage erteilt und Kritik an seinem Vorgänger Erwin Huber geübt. „Wenn wir jetzt dreienhalb Jahre bis 2017 eine Personaldebatte führen, dann brauchen wir über die Verteilung von Positionen nach der Wahl nicht mehr zu reden, weil wir dann nichts mehr zu verteilen haben“, sagte Seehofer im Interview mit unserer Zeitung. „Da verzweifeln die Leute.“

    Seehofer versteht Hubers Kritik nicht

    Der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber hatte gefordert, die CSU müsse nun die Weichen für die Zeit nach Seehofer stellen und gesagt: „Spätestens zur Bundestagswahl 2017 muss die neue Mannschaft stehen.“ Die Partei verstehe Huber nicht, konterte Seehofer. Seine Aussage habe nur eine einzige Wirkung: „Sie schadet der CSU.“

    Seehofer machte nochmals klar, bis 2018 Ministerpräsident zu bleiben. Als Parteivorsitzender sei er bis Ende 2015 gewählt und er werde sich auf dem Parteitag erneut zur Wiederwahl stellen. Der Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten müsse, so Seehofer, mindestens ein Jahr vor der Landtagswahl 2018 bestimmt werden. Eine Doppelspitze kommt für den CSU-Chef nicht infrage. Seine Vorstellung sei es vielmehr, nach zehn Jahren die Verantwortung mit Erfolg weiterzugeben. „Das ist meine Mission.“

    Seehofer kontert

    Als Erfolg hatte die CSU lange die Formel „50 + x“ definiert. Seehofer unterstrich, er habe stets gesagt, das Potenzial der CSU liege bei über 50 Prozent. Dieses Ziel sei erreichbar, „aber da müssen wir weiter an uns arbeiten“. Es gebe bisweilen noch zu viel von der Denkschule „alte CSU“, sagte der Parteichef. „Alte CSU“ heiße Politik aus der Vergangenheit, „die ja durchaus gut war“, heraus zu definieren und nicht akzeptieren zu wollen, „dass wir in einer anderen Zeit leben“. Wenn dies in der CSU nicht erkannt werde, laufe die Partei Gefahr, „eher in den 30-Prozent-Turm zu kommen als in den 50-Prozent-Turm“, sagte Seehofer.

    Unmut in der Partei an seinem Führungsstil sieht der CSU-Vorsitzende nicht. Aber es gebe durchaus „gewisse Herrschaften, die aus der Entfernung meinen Führungsstil beurteilen“. Huber hatte kritisiert, die Zeit der einsamen Ansagen sei vorbei. „Befehl und Gehorsam war der Stil des 19. Jahrhunderts.“ Seehofer entgegnete, er wende „wahnsinnig viel Zeit“ für den Dialog auf. Zuhören, verstehen, handeln sei für ihn auch parteiintern der Kompass.

    Flankenschutz erhielt Seehofer gestern von Landtags-Fraktionschef Thomas Kreuzer (Kempten). Ohne Huber namentlich zu nennen, sagte er: „Dies ist kein Stil.“

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