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Hackerangriff: Spionagesoftware auf Computer im Kanzleramt entdeckt

Hackerangriff

Spionagesoftware auf Computer im Kanzleramt entdeckt

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    Die Spionage-Software "Regin" soll auf einem Computer im Bundeskanzleramt entdeckt worden sein.
    Die Spionage-Software "Regin" soll auf einem Computer im Bundeskanzleramt entdeckt worden sein. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Das Bundeskanzleramt ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Spionage-Software "Regin" ist einem Bericht zufolge vor einigen Wochen auf einem Computer im Bundeskanzleramt entdeckt worden. Eine Referatsleiterin aus der Europapolitik-Abteilung habe ein Dokument auf einem privaten USB-Stick mit nach Hause genommen, berichtete die Bild-Zeitung.

    Zuhause habe die Referatsleiterin auf ihrem Privat-Laptop an dem Dokument weitergearbeitet und das Speichergerät wieder ins Kanzleramt mitgebracht. Als die Frau dieses in ihren Dienst-Laptop steckte, schlug dessen Viren-Scanner demnach wegen "Regin" Alarm. Eine Überprüfung aller Hochsicherheitslaptops im Kanzleramt habe aber keine weiteren Viren offenbart.

    Amerikanischer und britischer Geheimdienst sollen "Regin" mitentwickelt haben

    Die Existenz von "Regin" war Ende November von IT-Sicherheitsfirmen öffentlich gemacht worden. Die Software ist besonders schwer zu entdecken. Berichten zufolge wurde "Regin" vermutlich vom britischen und amerikanischen Geheimdienst mitentwickelt.

    Der Spionagedienst NSA

    Die National Security Agency (NSA) gilt als mächtigster, geheimster und wohl auch teuerster der 16 US-Spionagedienste.

    Gründung: Die dem Verteidigungsministerium unterstellte NSA wurde 1952 als Abhör- und Entschlüsselungsstelle für die Streitkräfte gegründet.

    Zentrale: Das Hauptquartier ist in Fort Meade nordöstlich von Washington.

    Hauptaufgaben: Die NSA soll elektronische Daten nachrichtendienstlich erfassen und sich mit Verschlüsselungstechnik (Kryptologie) befassen.

    Ausstattung: Die internationalen Kommunikationsnetze werden mit Abhörstationen in aller Welt, Nachrichtensatelliten und modernsten Großrechnern auf Schlüsselwörter überprüft.

    Die Software breitet sich auf infizierten Computern in mehreren Stufen aus und ist darauf getrimmt, lange unentdeckt zu bleiben. Das verdeckt agierende Trojaner-Programm kann den Sicherheitsforschern zufolge unter anderem Aufnahmen vom Bildschirm machen ("Screenshot"), Passwörter stehlen, den Datenverkehr überwachen und gelöschte Dateien wiederherstellen.

    "Regin" wird eingesetzt, um Informationen von Regierungen, Firmen und Forschungsinstituten stehlen

    Laut der US-Nachrichtenseite The Intercept wird Regin seit 2008 eingesetzt, um Informationen von Regierungen, Firmen und Forschungsinstituten zu stehlen. Demnach waren der britische Geheimdienst GCHQ und der US-Geheimdienst NSA an seiner Entwicklung beteiligt. dpa/AFP 

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