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Nordkorea: Südkorea: Kim Jong Un misslingt erneut Raketentest

Nordkorea

Südkorea: Kim Jong Un misslingt erneut Raketentest

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    Gilt als unberechenbar: der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un.
    Gilt als unberechenbar: der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un. Foto: Rodong Sinmun/dpa

    Nordkorea hat mit einem neuen verbotenen Raketenstart die US-Regierung von Präsident Donald Trump herausgefordert. Das Militär in Südkorea stufte den Test im Nachbarland am Samstag allerdings nach ersten Analyse als Fehlschlag ein. Die Rakete habe nach dem Start nördlich der Hauptstadt Pjöngjang eine Höhe von höchstens 71 Kilometern erreicht, bevor sie in der Luft auseinandergebrochen sei, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit.

    Auch das US-Pazifikkommando bestätigte den Start der Rakete, "die nordkoreanisches Territorium nicht verlassen" habe. Während Südkorea von einer zunächst nicht identifizierten ballistischen Rakete sprach, gingen US-Militärs nach Berichten amerikanischer Medien von einer Mittelstreckenrakete des Typs KN-17 aus. 

    Die USA hatten Nordkorea gewarnt

    Der neue Raketenversuch wurde in Südkorea als Signal der kommunistischen Führung Pjöngjangs verstanden, auch angesichts des wachsenden Drucks der USA im Streit um ihr Raketen- und Atomprogramm nicht einlenken zu wollen. Die Regierung in Washington hatte zuvor gewarnt, das Land noch stärker wirtschaftlich und diplomatisch isolieren zu wollen. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test ballistischer Raketen. 

    Trump, der nach Angaben aus dem Weißen Haus umgehend von den Vorgängen informiert wurde, sah in dem Verhalten der nordkoreanischen Führung eine "Missachtung der Wünsche Chinas". Das twitterte Trump in der Nacht zum Samstag - dem Tag, an dem er 100 Tage im Amt ist. "Nordkorea hat die Wünsche Chinas und seines angesehenen Präsidenten missachtet, als es - obwohl erfolglos - heute eine neue Rakete startete. Schlecht!", twitterte der US-Präsident. Die USA erwarten von China, dass es seinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang einsetzt, um Nordkorea von weiteren Raketen- und Atomtests abzubringen.

    Gefahr eines "großen, großen Konflikts mit Nordkorea"

    Trump betonte noch am Freitag, es gebe in dem Konflikt mit Pjöngjang die Gefahr eines "großen, großen Konflikts mit Nordkorea". Er hatte zuvor mehrfach mit Alleingängen gegen Nordkorea gedroht. Nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr ist die Lage in der Region sehr angespannt. Dem Land war Mitte April nach Angaben der Militärs in Südkorea und den USA der Test einer Mittelstreckenrakete misslungen. 

    Wenige Stunden vor dem erneuten Raketentest der Nordkoreaner warnte US-Außenminister Rex Tillerson bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York: "Ein Versagen, bei dieser dringendsten globalen Sicherheitsangelegenheit jetzt zu handeln, könnte katastrophale Konsequenzen haben". Dagegen warnte der russische Vizeaußenminister Gennadi Gatilow vor einer Verschlechterung der humanitären Lage durch Strafmaßnahmen.

    Tillerson: Alle Optionen müssen auf dem Tisch bleiben

    Die USA befürchten, dass Nordkorea bei seinem Atomprogramm größere Fortschritte gemacht hat als bislang angenommen und nordkoreanische Atomraketen eines Tages amerikanisches Festland erreichen könnten. Pjöngjang unterstellt den USA regelmäßig, durch die gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder aber bestreiten.

    Tillerson forderte eine neue Strategie, um Nordkorea dazu zu bringen, sein Nuklearprogramm aufzugeben. Alle UN-Mitgliedsstaaten müssten "ab sofort" bereits bestehende Sanktionen gegen Nordkorea besser umsetzen, das Land darüber hinaus weiter "finanziell isolieren" und alle diplomatischen Beziehungen "aussetzen oder herunterstufen". Wer sich nicht daran halte, dem drohten die USA ebenfalls mit Sanktionen. Tillerson betonte, er ziehe eine diplomatische Lösung vor, aber "alle Optionen" müssten auf dem Tisch bleiben.

    UN-Generalsekretär António Guterres hatte das Verhalten Nordkoreas zuvor "auf das Schärfste" verurteilt. Er sei sehr besorgt über das Risiko einer militärischen Eskalation des Streits - "auch durch Fehlkalkulation oder Missverständnis". dpa

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