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Holland: TV-Zwischenfall: Bewaffneter stürmt ins Studio

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TV-Zwischenfall: Bewaffneter stürmt ins Studio

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    Unbedingt wolle er zu den Zuschauern sprechen, sagte der Bewaffnete. Sonst zünde er acht angeblich im Land gelegte Bomben. Die Polizei überwältigte ihn und nahm ihn fest.
    Unbedingt wolle er zu den Zuschauern sprechen, sagte der Bewaffnete. Sonst zünde er acht angeblich im Land gelegte Bomben. Die Polizei überwältigte ihn und nahm ihn fest. Foto: afp

    Niederländische Anti-Terror-Einheiten haben gestern am späten Abend einen Überfall auf den Fernsehsender NOS vor laufenden Kameras beendet. Gegen 20 Uhr war ein bewaffneter Mann unter Islam-Rufen in das Studio eingedrungen, in dem gerade die Hauptnachrichtensendung lief. Die Redaktion stellte den Betrieb sofort ein und strahlte nur noch ein Testbild aus. Der Mediapark von Hilversum wurde von Spezialkräften der Polizei abgeriegelt.

    Angeblich acht Bomben gelegt

    Bürgermeister Pieter Broertjes bestätigte wenige Minuten später den Überfall und die Festnahme. Es habe keine Verletzten gegeben. Der Mann soll einen Drohbrief bei sich gehabt haben: „Wenn Sie das lesen, geraten Sie nicht in Panik. Schreien Sie nicht und warnen Sie auch nicht Ihre Kollegen. Tun Sie so, als wäre gar nichts passiert“, beschwor er darin die Mitarbeiter des Senders. „Wenn Sie anständig mitarbeiten, wird Ihnen nichts passieren. Sie müssen verstehen, dass ich nicht alleine bin.“ Er habe acht schwere Bomben im Land gelegt und drohte, sie zu zünden, wenn man ihn nicht ins Studio des Journals bringe, damit er auf Sendung gehen könne.

    Polizei überwältigt den Täter

    Um kurz vor 21 Uhr tauchte dann auf NOS ein Video auf, das die Redaktion in Den Haag empfangen konnte: Der junge Mann, dessen Bild auf Twitter verbreitet worden war, lief durch das Studio der Nachrichtensendung. In der Hand hielt er eine Handschusswaffe mit Dämpfer. „Es geht um große internationale Angelegenheiten“, erzählte der Mann ruhig und in akzentfreiem Niederländisch. Es ginge darum, gewisse Dinge an die Öffentlichkeit zu bringen. Als er noch immer nicht auf Sendung war, wurde er ungeduldig: „Das dauert zu lange, ich muss wissen, dass die Übertragung weiterläuft“, sagte er. Kurz darauf drang die Polizei ein und überwältigte den Täter. Ob er wirklich Bomben versteckt hat, die Verbündete zünden könnten, blieb zunächst offen.

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