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Lage eskaliert: Thailand: Panzer gegen die Rothemden

Lage eskaliert

Thailand: Panzer gegen die Rothemden

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    Tote bei Armee-Einsatz gegen Thailands Rothemden
    Tote bei Armee-Einsatz gegen Thailands Rothemden Foto: DPA

    Bangkok (dpa) - In Bangkok hat am Dienstag eine massive Militäraktion gegen die oppositionellen Rothemden begonnen. Tausende Soldaten rückten mit Panzern und Wasserwerfern auf das seit Ostern besetzte Geschäftsviertel vor.

    Die Panzer rissen zunächst am Lumphini-Park Barrikaden aus Autoreifen und Zäunen mit spitzen Bambusstöcken ein. Mindestens ein Mensch wurde nach Behördenangaben getötet. Einwohner, die aus Hochhäusern auf die Kampfzone blicken, berichteten im lokalen Rundfunk von Verletzten auf den Straßen.

    An mehreren Stellen stiegen dicke Rauchsäulen auf. Die Demonstranten setzten Barrikaden in Brand, um die vorrückenden Truppen aufzuhalten, berichteten Augenzeugen. Auch ein Büro der Drogenfahndung ging in Flammen auf. Sympathisanten der Rothemden zogen am Morgen zu der Satellitenstation nördlich von Bangkok, die von den heimischen Fernsehsendern genutzt wird. 300 bis 400 Leute drohten mit einem Sturm auf das Gebäude, wenn die Armee weiter vorrückt.

    Die deutsche Botschaft rief die rund 1000 Deutschen in Bangkok auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Es ist damit zu rechnen, dass diese Operation den ganzen Tag andauert", sagte Botschafter Hanns Schumacher der Nachrichtenagentur dpa. Auch der Botschafter saß in seiner Residenz fest. Sie liegt in der Nähe der zentralen Kampfzone. Darüber zog der Qualm der brennenden Autoreifen. Am Morgen waren Schusswechsel zu hören. Die Armee rief die Demonstranten über Lautsprecher zur Aufgabe auf.

    Das Militär wollte zunächst nicht direkt in das Ratchaprasong- Geschäftsviertel vordringen, wo sich der Kern der Demonstranten verschanzt hat. Zunächst werde die Umgebung gesichert, in der in den vergangenen Tagen immer wieder Grüppchen von Demonstranten neue Fronten aufgemacht hatten, hieß es. Von einer Bühne in dem Geschäftsviertel riefen Anführer nach Angaben von Augenzeugen die Demonstranten zum Widerstand auf.

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