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Syrien: Viele Opfer in Aleppo befürchtet - Hoffnung auf Waffenruhe enttäuscht

Syrien

Viele Opfer in Aleppo befürchtet - Hoffnung auf Waffenruhe enttäuscht

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    Soldaten des syrischen Machthabers Al-Assad in Aleppo.
    Soldaten des syrischen Machthabers Al-Assad in Aleppo. Foto: Sana, dpa

    In der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo gehen die Bemühungen um humanitäre Hilfe für die Rebellengebiete weiter. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die verbliebenen Viertel unter Kontrolle der Opposition seien überfüllt, weil eine große Zahl an Menschen dorthin geflüchtet sei. Weitere Angriffe und Kämpfe könnten zu vielen Opfern führen.

    Aus Hamburg war am Donnerstagabend ein Hoffnungszeichen gekommen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte beim Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die syrische Armee habe ihre Angriffe in Aleppo unterbrochen, um etwa 8000 Zivilisten aus der Stadt zu bringen. 

    Gefechte zwischen Regimekräften und oppositionellen Milizen

    Doch gingen die Kämpfe in der nordsyrischen Stadt nach Informationen von Aktivisten weiter. Es gebe noch immer Gefechte zwischen Regimekräften und oppositionellen Milizen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am späten Donnerstagabend. Auch Einwohner der Rebellengebiete in Ost-Aleppo berichteten von Artilleriebeschuss und Jets am Himmel.

    Ein Sprecher der Rebellenmiliz Nur al-Din al-Sinki erklärte, das Regime und Russland versuchten, die Nachricht von einer Waffenruhe zu verbreiten. Tatsächlich gebe es weiterhin Angriffe aus der Luft und mit Artillerie.

    Treffen russischer und amerikanischer Experten in Genf

    Nach Angaben der Agentur Interfax kündigte Lawrow ein Treffen russischer und amerikanischer Experten für Samstag in Genf an. Sie sollten ein Abkommen mit einer Lösung für Ost-Aleppo fertigstellen.

    Für Lawrow bestand diese Lösung darin, dass alle Regimegegner die Stadt verlassen und ebenso die Zivilisten, die das wünschten. Der Minister hatte am Rande der OSZE-Konferenz am Mittwoch und Donnerstag auch mit seinem US-Kollegen John Kerry gesprochen.

    80 Prozent des Rebellengebietes erobert

    Die Menschenrechtsbeobachter sitzen zwar in Großbritannien, sie stützen ihre Angaben aber auf Informationen von Aktivisten in Syrien. Die syrische Armee und verbündete Milizen hatten Mitte November eine Offensive auf den Osten Aleppos begonnen. Mittlerweile haben die Angreifer rund 80 Prozent des bisherigen Rebellengebietes erobert.

    Heftige Angriffe auf Ost-Aleppo

    Die frühere Handelsmetropole zählt im fast sechs Jahre andauernden Bürgerkrieg zu den umkämpftesten Gebieten. Aktivisten melden seit Tagen heftige Angriffe auf Ost-Aleppo. Bilder zeigen große Zerstörungen. Zehntausende sind vor den Kämpfen und Bombardierungen geflohen. Rebellen wiederum beschossen mehrmals Aleppos Westen, der von der Regierung beherrscht wird. dpa

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