Sie sind natürlich nett gemeint, die Schlagzeilen, mit denen (zu)geneigte Medien sich vor dem neuen CDU-Hoffnungsträger Friedrich Merz verbeugen. „Friedrich, der Große“, titelte eine. Aber sie sind für den so Umworbenen vor allem: gefährlich.
Nein, dabei geht es nicht nur um Parallelen zum Hype um Martin Schulz. Es geht um ein Gefühl. Denn natürlich gibt es in der Union viele, die sich eine Rückkehr zu „Hoppla, jetzt komm ich!“ wünschen – verkörpert übrigens zur früheren Merz-Zeit eher vom Sozialdemokraten Gerhard „Basta“ Schröder.
In der Union – und erst recht bei Wechselwählern – gibt es aber auch viele, die Kapitalismus nicht zu sehr Turbo wollen und den Führungsstil nicht allzu selbstgewiss (Credo mittlerweile selbst in Konzernen, wie Wirtschaftsmann Merz weiß). Daher ist es für den Fast-Zwei-Meter-Schlaks wichtig, sich auch mal kleiner zu machen.
Bei seinem ersten Auftritt gelang Merz das. Doch sollte er sein Selbstbewusstsein weiter zügeln. Sonst könnte sich sein Merkel-Trauma potenzieren: und er deren „Klon“ unterliegen.