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Was hätte JFK wohl noch getan?

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Was hätte JFK wohl noch getan?

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    Er liebte es, im offenen Wagen zu fahren: John F. Kennedy im Mai 1961 mit seiner Frau Jacqueline.
    Er liebte es, im offenen Wagen zu fahren: John F. Kennedy im Mai 1961 mit seiner Frau Jacqueline. Foto: dpa

    Was hätte John F. Kennedy noch erreichen können? Viele US-Amerikaner sind über diese Frage nie wirklich hinweggekommen. Was hätte dieser junge, charismatische Anführer, den viele nur „JFK“ nannten, alles noch erreichen können – wäre er nicht 1963, gerade einmal 1000 Tage im Amt, in Dallas/Texas erschossen worden?

    Wäre das Land Kennedys Vision gerecht geworden? Der Vision von jemandem, der sich zu einem Zeitpunkt für Demokratie und Weltfrieden einsetzte, an dem die Welt sich mit der Möglichkeit abfand, dass ein Druck auf den roten Knopf jederzeit die gegenseitige nukleare Zerstörung bedeuten konnte? Bürgerrechte, Wissenschaft, Bildung, Sport, Kunst – hätten die Menschen genauso hoch hinaus gewollt wie er? Es sind diese Fragen, über welche die USA jetzt nachdenken, zu Kennedys heutigem 100. Geburtstag.

    Eine spezielle Kommission hat zu dem Datum eine Reihe von Veranstaltungen angesetzt, von einer Ausstellung historischer Fotos bis zu Gedenkkonzerten. Kennedys Präsidentenbibliothek in Boston zeigt eine Ausstellung persönlicher Gegenstände, und quer durchs Land findet eine Reihe von Footballspielen zu seinem Andenken statt. Seine Tochter Caroline und ihre Kinder erinnern in einem Video an das Vermächtnis des Vaters und des niemals persönlich gekannten Großvaters.

    Alle Veranstaltungen versuchen, den Geist von Optimismus und Hoffnung einzufangen, der mit Kennedys Aufstieg und seiner knapp dreijährigen Präsidentschaft zusammenfiel, wie es von den Organisatoren heißt. Kennedys Karriere fiel mit dem goldenen Zeitalter der Fotografie zusammen – JFK wurde damals häufiger fotografiert als jeder andere Politiker. So auch am 22. November 1963 in Dallas. Bilder zeigen die Ankunft des Präsidentenpaares am Flughafen, nur Stunden, bevor die Schüsse des Attentäters den 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten im Alter von nur 46 Jahren niederstreckten.

    Kennedy hatte geplant, seinen Auftritt in Dallas zu nutzen, um den Wert von Bildung und die „Verbindung zwischen Führen und Lernen“ zu unterstreichen. „Unwissenheit und Desinformation“ wollte Kennedy verdammen: Gewännen diese in der Außenpolitik die Oberhand, so hatte er vor zu warnen, bedrohe das die Sicherheit der USA. Werde Amerikas Führung nicht von Lernen und Vernunft geleitet, würden „jene, die Rhetorik mit Realität und das Plausible mit dem Möglichen verwechseln, mit ihren vermeintlich flinken und einfachen Lösungen für jedes Problem der Welt die öffentliche Meinung für sich gewinnen“. Es sind Worte, über die Washington nachdenkt, mehr als 50 Jahre nachdem Kennedy sie verfasste – und Monate nach einer Präsidentenwahl, in der „Fake News“ und einfache Lösungen eine Rolle spielten.

    Einer alten Inschrift aus dem späten 18. Jahrhundert folgend, ließ Kennedy in einen marmornen Kaminsims des Weißen Hauses gravieren: „Möge niemand außer ehrlichen und weisen Männern unter diesem Dach regieren.“ (dpa)

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