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Reaktionen auf Trump-Rede: Internationale Pressestimmen: "Donald Trump hat den Knall nicht gehört"

Reaktionen auf Trump-Rede

Internationale Pressestimmen: "Donald Trump hat den Knall nicht gehört"

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    US-Präsident Donald Trump spricht während der UN-Generaldebatte in New York.
    US-Präsident Donald Trump spricht während der UN-Generaldebatte in New York. Foto: Seth Wenig (dpa)

    Die internationalen Pressestimmen zu Donald Trump und seiner Rede vor den Vereinten Nationen im Überblick:

    "Wenn der US-Präsident die totale verbale Eskalation im Konflikt mit Nordkorea provozieren wollte, dann hat er das mit seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung geschafft." Der Bund (Schweiz)

    "Es ist die große Frage, was Trump mit seinen immer stärker werdenden Drohungen erreichen will. Es gibt die Theorie vom "Mad Man", dem unberechenbaren Narren, vor dem sich jeder fürchtet und deshalb einlenkt. Das ist nicht ganz neu. Der schlaue Henry Kissinger ließ auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges die Russen wissen, dass Präsident Richard Nixon, wenn er unter Druck steht, zur Flasche greife und dann unberechenbar sei." De Telegraaf (Niederlande)

    "Trumps Kritik an Nordkorea und dem Iran ist angebracht – aber nicht so. Der US-Präsident lässt es an jedem Maß fehlen und zeigt keine andere Lösung als Eskalation auf." Die Zeit

    "Gestern kehrte er mit einer rhetorischen Donnerbüchse und zwei klaren Zielen zurück: Die internationale Gemeinschaft sollte überzeugt werden, dass es so etwas wie eine außenpolitische Trump-Doktrin gibt und Pjöngjang sollte gewarnt werden, dass eine Fortsetzung seiner waghalsigen Politik zu seiner Vernichtung führen könnte. Die Trump-Doktrin sind im besten Fall ein noch unfertiges Produkt, aber das zweite Ziel hat er erreicht. Ob Trump damit für sich selbst rote Linie gezogen hat, die er doch nicht zu überschreiten wagt, wenn er provoziert wird, steht zwar auf einem anderen Blatt." Times (Großbritannien)

    "Donald Trump hat sich verdammt weit aus dem Fenster gelehnt. Wie soll er nun wieder zurückrudern, wenn der nordkoreanische Diktator sich unbeeindruckt zeigt? Wird er Nordkorea dann wirklich, aufgrund seiner Versprechungen und Drohungen, total vernichten? Donald Trump hat den Knall nicht gehört. Er denkt wirklich wohl, daß die Welt eine Reality-Show ist. USA !!!! Bitte beendet das!!!!" Der Freitag

    "Die verfehlte Wortwahl sollte nicht von der Frage ablenken, was von Trumps "Doktrin" zu halten ist. Sein Hohelied der Souveränität blendet zentrale Schwächen aus: Erstens gibt es viele Beispiele dafür, in denen Nationalstaaten freiwillig einen Teil ihrer Souveränität abtreten, um ihre Interessen im kollektiven Verbund besser verfolgen zu können. Zweitens ist "Souveränität" stets ein bequemes Argument für Diktaturen, um Kritik an der Unterdrückung ihrer Bürger als Einmischung in innere Angelegenheiten abzuschmettern. Trump sieht kein Problem darin und erwähnte den Einsatz für die Menschenrechte mit keinem Wort. Damit aber droht er westliche Werte zu verraten." NZZ (Schweiz)

    Pressestimmen zu Trump: "Ein blutiger Amateur der Politik"

    "Trump droht Nordkorea mit völliger Zerstörung. (...) Mit einem einzigen lautstarken Satz hat Trump eine ganze Tradition der strategischen und verbalen Zurückhaltung über Bord geworden." Libération (Frankreich)

    "Ein blutiger Amateur der Politik setzt sich ans geostrategische Schachbrett. (...) Erklärtermaßen stolz auf seine  Unberechenbarkeit, führt sich der US-Präsident auf, als wäre nichts  dabei, eben mal mit der totalen Zerstörung eines ganzen Landes zu  drohen. Sicher, die Provokateure sitzen in Pjöngjang, nicht in  Washington. Nur ist dies gewiss nicht der Ton, mit dem sich eine  akute Krise entschärfen lässt. Rheinische Post

    "Allen Zuhörern signalisierte er, arrogant und offenbar durch Berater nicht zu bremsen, dass der hässliche Amerikaner weiter da ist und nicht vorhat, sich bei anderen Ländern und Kulturen hübsch zu machen. Der Rede fehlte jedes Maß, und sie ist nicht nur in dem, was sie sagte, erschreckend, sondern auch in dem, was ungesagt blieb, tief beunruhigend. So spricht keine Macht, die moralische und politische Führung in der Welt anstrebt." Die Welt

    "Donald Trump hat erstmals von der Tribüne der UN-Vollversammlung eine Rede gehalten, gewidmet der Rolle der USA in der Welt. Es war eine widersprüchliche Rede. Der Herr des Weißen Hauses unterstrich die Friedensliebe seines Landes, um gleich darauf eine kräftige Erhöhung des Militärhaushalts zu verkünden und Nordkorea mit "völliger Vernichtung" zu drohen." Kommersant (Russland)

    Mehr zu Donalds Trump und seiner Politik lesen Sie auch in unserem News-Blog:

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