Wenn Piloten das letzte Mal selbst fliegen dürfen, dann gilt ihnen viel Aufmerksamkeit und der Respekt der Kollegen. Doch selten mit trockenen Reden und kullernden Tränen. Das ist in der militärischen Luftfahrt genauso wie unter Airlinern. Hier gibt es noch Männerbräuche. Und die sind fast genauso fix überliefert, wie das militärische Zeremoniell, mit dem Oberst Frank Gräfe nächsten Mittwoch in Neuburg als Chef des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 entlassen und nach Berlin beordert wird. Im Kommando Luftwaffe wird der 46-jährige Saarländer das Referat für fliegende Waffensysteme leiten. Damit winkt ihm der erste Stern der Generalität. Vom Lechfeld scheidende Kommodores wissen, dass es dann mit der Fliegerei für sie vorbei ist. Generäle haben Strategen zu sein und keine Kampfpiloten. Schreibtisch statt Cockpit. Zuvor zeigte Gräfe noch einmal, was er mit einem Eurofighter alles kann.
Lechfeld