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Fußball, Kreisklasse Süd: „Wir werden ungerecht behandelt“

Fußball, Kreisklasse Süd

„Wir werden ungerecht behandelt“

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    Verärgert über die Schiedsrichterleistung gegen seinen Verein, den Türk SV Bobingen, ist nicht nur Trainer Orhan Suicmez.
    Verärgert über die Schiedsrichterleistung gegen seinen Verein, den Türk SV Bobingen, ist nicht nur Trainer Orhan Suicmez. Foto: Reinhold Radloff

    Etwas mehr als eine halbe Stunde war in der Kreisklassen-Partie zwischen dem FC Kleinaitingen und dem Türk SV Bobingen gespielt, als Schiedsrichter Dennis Küttner zum zweiten Mal in diesem Spiel auf Strafstoß für das Heimteam entschied.

    Eine umstrittene Entscheidung. Kleinaitingens Trainer Dominik Gawantka beurteilte sie als „50/50“. Türk SV-Trainer Orhan Suicmez ist da anderer Meinung: „Unser Torhüter war zuerst am Ball, erst dann kam der Stürmer.“

    Wie dem auch sei, schon vor dem Strafstoß gab es zwei Verwarnungen für die Bobinger. Dieselben Spieler beschwerten sich nach dessen erfolgreicher Ausführung erneut und wurden mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Das sorgte für noch mehr Unmut im Lager des Türk SV. Daraufhin verließ die Mannschaft das Feld.

    „Eigentlich wollten wir nach dem Elfer weitermachen, da wir ein gutes Gefühl hatten. Aber nach den beiden Platzverweisen machte es keinen Sinn mehr“, so Suicmez. Unterstützung bekommt er dabei von Ali Kirmizi aus dem Vorstand des Vereins. „Es war besser, die Jungs vom Feld zu nehmen. Der Frust war so groß, die Nerven lagen blank“, so Kirmizi.

    Doch warum griff Bobingens Trainer zu dieser drastischen Maßnahme, obwohl er weiß, wie die Konsequenzen aussehen? „Wir werden die Punkte verlieren und eine saftige Geldstrafe bekommen, das ist mir klar“, so Suicmez. Doch das, was in Kleinaitingen passiert ist, ist für den Türk SV nur der Gipfel des Eisberges. „Ich bin seit mehr als 30 Jahren im Geschäft, aber das, was ich derzeit erlebe, ist neu für mich“, erklärte der Trainer. Die Bobinger fühlen sich regelmäßig von den Schiedsrichtern schlecht behandelt. „Wir sind gewiss keine Unschuldslämmer. Aber in dieser Saison wurden wir in nahezu jedem Spiel ungerecht behandelt“, so Suicmez. Für ihn haben die Vorkommnisse in Kleinaitingen nur das Fass zum Überlaufen gebracht.

    „Das, was da passiert ist, war zum Heulen“, erinnert er sich an das Derby zurück. „Allein die Gelb-Rote Karte für Ugur Ates war ein Witz. Er hat in normalen Ton zu einem befreundeten Gegenspieler gesagt, dass sie ganz schön Glück mit dem Schiri haben“, ergänzt Bobingens Trainer. Schon vor der Partie sorgte der Schiedsrichter bei Suicmez für Verwunderung: „Ich habe ihn gebeten, fair zu bleiben. Seine Antwort war ein Hinweis darauf, dass er in dieser Saison schon fünf Platzverweise gegeben habe.“

    Für die Bobinger Spieler sei die Situation frustrierend. „Das Team kann nicht glauben, was Woche für Woche passiert“, so Orhan Suicmez. „Wir können uns nicht erklären, warum wir so benachteiligt werden. Aber wir werden nicht klein beigeben.“ Aus diesem Grund hat sich der Türk SV Bobingen nun auch einen Anwalt genommen. Jetzt gilt es abzuwarten, wie die Urteile ausfallen. Eines stellt Suicmez auch klar: „Niemand von uns hat den Schiedsrichter beleidigt, niemand einen anderen Spieler angegangen.“

    Zumindest Letzteres bestätigt auch Kleinaitingens Trainer Dominik Gawantka. „Gegenüber uns haben sich die Bobinger absolut fair verhalten. Auch nach dem Abbruch war die Stimmung gut und das Auftreten des Türk SV ganz normal“, so Kleinaitingens Trainer.

    Warum die Bobinger in dieser Saison in ihren Augen so benachteiligt werden, wissen weder Suicmez und Kirmizi mit Gewissheit. Beide vermuten einen Zusammenhang mit den politischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei. „Aber da können wir doch nichts dafür, wir sind Deutsch-Türken, haben mit der Situation nichts zu tun“, erklären beide. Sie hoffen, dass sich die Lage bessert.

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