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Fußball: Zwei verschiedene Arten Arbeit

Fußball

Zwei verschiedene Arten Arbeit

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    Das kam bisher noch nie vor. Doch die Zeiten ändern sich. Weil die Schwabmünchner Fußballer einen verpflichtenden Arbeitsdienst einführen wollten, fragten sie bei ihren Kollegen des TSV Königsbrunn nach, die ihn schon haben. Und erhielten erstaunliche Antworten.

    Die Lösung des Problems

    Die Erscheinung ist in vielen Vereinen die gleiche: zu viel Arbeit und zu wenig Helfer. Die Frage lautet: Wie diesen unangenehmen Zustand ändern? Die Idee dazu ist jahrzehntealt. Die Tennisler kamen in vielen Clubs zuerst auf den Trichter:

    1. Mit dem Eintritt in den Verein wird jeder verpflichtet, Arbeitsdienste abzuleisten.

    2. Wer nicht arbeiten will, muss zahlen.

    Das Prinzip ist einfach. Und was beim Tennis klappt, das sollte doch auch beim Fußball funktionieren. Tut es auch, und zwar seit Jahren unter anderem beim TSV Königsbrunn, der in seiner Fußballabteilung derzeit 530 Mitglieder hat.

    Abteilungsleiter Rico Jahnke ist froh, den Arbeitsdienst schon vor Jahren eingeführt zu haben: „Dadurch haben wir mehr Geld zur Verfügung und können die Arbeit in der Abteilung besser verteilen.“

    Der Beitrag beim TSV Königsbrunn beträgt 90 Euro, die Fußball-Abteilung verlangt zusätzlich 65 Euro plus 85 Euro Arbeitsdienst, die allerdings nur dann fällig werden, wenn jemand keine Lust hat zu arbeiten und lieber zahlt, nämlich 8,50 Euro pro nicht geleisteter Stunde. Insgesamt kommen also maximal 240 Euro zusammen.

    „Etwa die Hälfte zahlt und die andere Hälfte arbeitet, natürlich auch mit allen Varianten dazwischen, also zum Beispiel drei Stunden arbeiten und sieben zahlen“, erzählt Jahnke zufrieden. Aufgaben für die Arbeitswilligen sind immer da, zum Beispiel im Lebensmittelservice, bei der Platzpflege oder bei Turniertagen.

    Mit Austritten hatten die Brunnenstädter übrigens so gut wie nicht zu kämpfen. „Es waren maximal fünf“, so Jahnke.

    Abgerechnet werden die Stunden über eine App. „Dort werden Arbeiten angeboten, angenommen und Stunden automatisch abgerechnet. Wir brauchen deshalb keine zusätzliche Kraft, die ja nur Kosten verursachen würde“, erklärt Jahnke.

    Es fehlt fast nur eine Frauenmannschaft

    26 Mannschaften haben die TSV-Fußballer im Spielbetrieb, von den Minis bis zur AH, vor allem im Breitensportbereich, allerdings mit Tendenz nach oben. Auch im Mädels-Bereich gibt es drei Teams: E, D und C. „Was wir nicht haben, ist eine Frauenmannschaft. Aber die bekommen wir auch noch. Für alle Teams zusammen arbeiten 56 Trainer, 26 mit Lizenz. Dazu kommen noch jede Menge Helfer. Wir sind sehr zufrieden damit, was bei uns sportlich läuft, derzeit mal abgesehen von der ersten Mannschaft. Aber für die haben wir jetzt mit Wolfgang Missenhardt einen neuen Trainer. Da geht es auch bald wieder aufwärts“, ist sich Jahnke sicher.

    Er glaubt, dass das Pflicht-Arbeitsstunden-Prinzip seiner Abteilung auch beim TSV Schwabmünchen zum Erfolg führen kann.

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