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Große Vielfalt – kurze Wege

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Große Vielfalt – kurze Wege

Rainer Hönl, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Gundelfingen.
Rainer Hönl, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Gundelfingen. Foto: Foto: oH

„Die Regionalität unserer Produkte muss immer wieder publik gemacht werden, sonst vergessen es die Leute, was wir alles im Landkreis im Angebot haben und bestellen im Internet“, unterstreicht Rainer Hönl, 1. Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Gundelfingen, das Anliegen von Handel und Wirtschaft in Gundelfingen. „Die Aktion, die alle Wirtschaftsvereinigungen im Landkreis Dillingen initiiert haben, mit dem Schriftzug ,Kauf Regional‘ auf Papiereinkaufstaschen und einem Stadtbus, beklebt mit dem Kauf-Regional-Logo, sind ein guter Anfang, da die Regionalität so immer wieder ins Bewusstsein der Kunden rückt. Allerdings sind diese Maßnahmen noch ausbaufähig.“

Gerade in Gundelfingen ist eines der Hauptprobleme des Handels, dass es kaum Laufkundschaft gäbe, so dass der Einzelhandel um so aktiver an seiner Imagepflege arbeiten müsse, damit jemand gezielt kommt. „Unser bestes Beispiel ist da Conny Deisler. Matratzen kann man in vielen Geschäften und dem Internet kaufen. Doch er ist eine Marke, bietet großartigen Service und ruft sich darüber hinaus immer wieder über regelmäßige Reimform-Anzeigen in Erinnerung. Da kommen die Kunden bis aus Baden Württemberg. Mehr noch, er ist einer der erfolgreichsten Matratzen-Händler Deutschlands. Das zeigt, es funktioniert. Denn es beweist die Stärke unserer Regionalität. Das ist der Service der Einzelhändler! Den bekommen Sie so häufig bei großen Warenhausketten nicht und online erst recht nicht“, unterstreicht Hönl.

Der WV-Vorsitzende weiter: „Wir haben im Landkreis alles, was man für den täglichen Bedarf braucht – und noch mehr. Oft sind sich die Menschen dessen nicht bewusst und kaufen es online. Deshalb ist es für uns auch so wichtig, die Leistungs- und Verbrauchermesse Get im zweijährigen Turnus, abwechselnd mit der WIR, abzuhalten. Hier sind die regionalen Kompetenzen aus allen nur erdenklichen Branchen vertreten und die Kunden können direkt mit den Fachleuten sprechen – das ist unbezahlbar.“ Deshalb sei es so wichtig, den Handel regional zu stärken, mit Aktionen, wie „Mein Herz schlägt regional im Landkreis Dillingen“ der Donau Zeitung und Wertinger Zeitung.

Rainer Hönl weiter: „Erfreulicherweise hat im Bereich der Lebensmittel bereits mit den diversen Skandalen ein Umdenken bei den Verbrauchern statt gefunden. Immer mehr achten beim Einkauf darauf, wo ihre Lebensmittel herkommen und sind bereit, etwas mehr zu investieren. Es entstehen tolle neue Dorfladen-Projekte und die Menschen verstehen: Sie müssen ihr Übriges dazu tun und nicht nur die Milch dort kaufen und den Rest beim billigen Discounter in der nächsten Ortschaft. Mit ihnen starben die Tante-Emma-Läden aus und plötzlich wurde den Menschen bewusst, dass sie viel mehr boten, als nur Nahrungsmittel. Es waren kurze Wege, es waren transparente Wege zu Erzeugern und Großhändlern, es war ein gelebtes Miteinander. All das ist Gold wert. Deshalb gibt es jetzt eine Umkehr, hin zu mehr Regionalität.“ Die Kunden sind sich bewusst, dass sie das Ihre dazu tun müssen, denn wenn diese Projekte scheitern, war’s das. Dann wird das keiner mehr versuchen. Und das wäre ein Jammer. „Mit dem Landwirt und dem Hofladen ist es das Gleiche. Denn regionales Einkaufen dort stärke nicht nur die Bindung zwischen Verbraucher und Bauer – es schaffe auch regionale Kauf- und Wirtschaftskraft, sichere Arbeitsplätze und leiste Heimatpflege“, so Hönl. „Der Gewinn in der Familie, in der Region und schlussendlich auch für die Gesundheit sollte den einen oder anderen Euro wert sein“, ist er sich abschließend sicher. Brigitta Ernst

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