Fußballspielen macht Spaß. Vor allem dann, wenn man in der Siegermannschaft spielt. Verlieren dagegen macht eher selten Spaß. Vor allem, wenn man in der Verlierermannschaft spielt. Wer wüsste das besser, als die U23-Kicker aus Mikronesien. In der Qualifikation zu den Olympischen Sommerspielen kommendes Jahr in Rio kassieren sie gerade eine böse Schlappe nach der anderen. Zuletzt hatte das Debakel gar historische Ausmaße. 0:46 (!) stand es nach 90 Minuten gegen die Auswahl Vanuatu - der höchste Länderspielsieg im internationalen Fußball.
Mikronesien ist eine Gruppe von über 2000 Inseln im westlichen Pazifischen Ozean. Offenbar gibt es dort wenig Möglichkeit, gemeinsam zu trainieren. Anders lassen sich Gegentore im Zwei-Minuten-Takt kaum erklären. Denn Gegner Vanuatu ist auch dem Fußball-Experten nicht als Hort des gepflegten Fußballs bekannt. Ganz im Gegenteil: Die Republik besteht ebenfalls aus einer Ansammlung von Inseln. Offenbar gelingt dort die Organisation gemeinsamer Trainingseinheiten deutlich besser.
Schon zur Pause stand es 0:24
Für Mikronesien dagegen kam es auch schon in den vorherigen Gruppenspielen ziemlich dicke. Gegen Tahiti kassierten die Mikronesier 30 Gegentore. Gegen Fidschi waren es dann schon 38. Besonders eifrig war dabei Antonio Tuivuna von Fidschi-Meister Nadi FA, der gleich zehnmal traf. Und dann folgte die eingangs erwähnte 0:46-Schlappe. Schon zur Pause stand 0:24. Mikronesiens Trainer Foster wurde nach dem Spiel mit den Worten zitiert: "Das war ein Spiel zwischen Jungen und Männern."
Genau das verhinderte aber auch, dass der Rekordsieg auch tatsächlich in die Geschichtsbücher des Fußballs eingeht. Denn da die beiden Mannschaft "nur" aus U23-Spielern bestanden bleibt das 31:0 der Australier gegen Amerikanisch-Samoa aus dem Jahr 2001 der Rekordhalter. (ako)