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Zweiter Erfolg: Abfahrt: Maria Riesch siegt im Wohnzimmer von Lindsey Vonn

Zweiter Erfolg

Abfahrt: Maria Riesch siegt im Wohnzimmer von Lindsey Vonn

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    Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch.
    Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch. Foto: dpa

    Mit der schwarz-rot-goldenen Fahne in der Hand bejubelte Maria Riesch die Eroberung von "Lake Lindsey": Ausgerechnet auf der Lieblingsstrecke ihrer Dauerrivalin und Freundin Lindsey Vonn hat die zweifache Olympiasiegerin mit ihrem Doppelcoup in der Abfahrt die ersten Siege im WM-Winter gefeiert. "Es ist ein Superstart in die Speedsaison", sagte die hocherfreute Partenkirchenerin am Samstag in Lake Louise.

    Nach fünf Erfolgen von Vonn in den vergangenen Jahren setzte sich Riesch in der ersten Schussfahrt mit 0,12 Sekunden Vorsprung vor der Amerikanerin durch, in der zweiten dann mit einer Zehntelsekunde. "Die Lindsey war überragend die letzten Jahre. Dass ich sie jetzt hier zweimal schlagen konnte, macht mich sehr stolz und zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben im Sommer", sagte Riesch, die bisher in allen sechs Saisonrennen vor dem US-Girl lag.

    Auch ihr früherer Chef Mathias Berthold darf sich als neuer österreichischer Coach über die Ernte einer gelungenen Vorbereitung freuen. Beim 20. Platz des Ebingers Stephan Keppler gewann Georg Streitberger überraschend den Super-G in Beaver Creek und bescherte seinem Trainer den zweiten Saisonsieg für rot-weiß-rot.

    Noch erfolgreicher sind die deutschen Damen. Erstmals in der Weltcup-Geschichte standen die DSV-Starterinnen zum Auftakt sechsmal nacheinander auf dem Podium. Neben Riesch überzeugten in der Abfahrt von Lake Louise auch Gina Stechert als Achte und Viktoria Rebensburg auf Rang elf. "Das war ein sehr gutes Ergebnis. Das zeigt, dass wir an Qualität im Speedbereich gewonnen haben", lobte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.

    Doch das Duell Vonn/Riesch überstrahlt zumindest in der Abfahrt derzeit alles. Als Dritte lag die Schweizerin Dominique Gisin bereits 0,78 Sekunden zurück. "Das ist schon eine andere Welt", kommentierte Damen-Chefcoach Thomas Stauffer die Leistungen der beiden Spitzenfahrerinnen. Hatten die schwächeren Resultate in den schnellen Disziplinen Riesch zuletzt stets um die Chance auf die große Kristallkugel gebracht, liegt sie nach sechs Starts bereits 189 Punkte vor der dreimaligen Gesamtweltcupsiegerin Vonn. "Die Saison ist noch lang", wiegelte Maier jedoch jede Hochrechnung ab.

    Allerdings sieht der Alpin-Chef Vonns "Nimbus der Unbesiegbarkeit" angekratzt - auch wenn sich die Amerikanerin in ihrem "Wohnzimmer" durch einen schweren Patzer selbst um den Erfolg brachte. Nachdem sie artistisch ihren Abflug von der Ideallinie ausgebügelt hatte, machte die Abfahrts-Olympiasiegerin von Vancouver im schnellen unteren Streckenabschnitt noch einige Zehntelsekunden auf Riesch gut. "Ich lasse mich jetzt nicht einlullen, ich habe die Lindsey immer auf der Rechnung", warnte Riesch deshalb, "sie wird bestimmt zurückschlagen."

    Nach einem schwachen Olympia-Winter mit nur einem Speed-Sieg haben die Österreicher die Rückkehr in die absolute Weltspitze bereits geschafft - und den Wunsch auf weitere Erfolge geweckt. "Unsere Burschen können nämlich noch mehr", sagte Berthold. Deutlich größeres Potenzial sieht auch Keppler, der trotz seines besten Saisonresultats nicht vollkommen zufrieden war. "Ich hatte mir eigentlich ein Top-15- Ergebnis vorgenommen. Ich habe am Start zu viel Zeit verloren", klagte er. Sein Teamkollege Hannes Wagner enttäuschte auf Rang 47, Tobias Stechert schied nach einem Fahrfehler aus. (AZ)

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