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Leichtathletik: „Aus dem Block gestolpert“

Leichtathletik

„Aus dem Block gestolpert“

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    Beim ersten Start zu seiner letzten WM-Mission hat Supersprinter Usain Bolt noch nicht alle Karten aufgedeckt. Dem 30-Jährigen reichten am Freitagabend zum Auftakt der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London mäßige 10,07 Sekunden zum Sieg im letzten 100-Meter-Vorlauf. Doch gleich sieben Konkurrenten waren in Runde eins schneller als der Titelverteidiger aus Jamaika. Vorlauf-Bester war Bolts Landsmann Julian Forte in 9,99 Sekunden.

    Eine schwache Zeit, aber auch Pech bedeuteten das Aus für den deutschen Meister und Rekordhalter Julian Reus: Der 27-jährige Wattenscheider verpasste das Halbfinale am Samstag (20.05 Uhr/ARD und Eurosport) in 10,25 Sekunden nur um eine Hundertstelsekunde.

    Bolt zog schon vor dem Rennen seine bekannte Stadion-Show ab und wurde von den Zuschauern mit Ovationen begrüßt. Nach dem Lauf haderte er mit seinem Start. „Das war ganz schlecht, ich bin aus dem Block gestolpert“, sagte er. „Ich mag diese Startblöcke nicht. Ich glaube, das waren die schlechtesten, die ich jemals hatte.“

    Schon vor dem Start und auch nach seinem Vorlaufsieg wurde der ehemalige Dopingsünder Justin Gatlin von den Zuschauern im Olympiastadion ausgebuht. Die 10,05 Sekunden rannte der Amerikaner auf den letzten Metern auch mit angezogener Handbremse.

    Weltrekordler Bolt hat vor seiner Abschieds-WM erst drei 100-Meter-Läufe in dieser Saison bestritten – in Monaco blieb er am 21. Juli in 9,95 erstmals unter 10 Sekunden. In der aktuellen Weltbestenliste liegt Bolt nur auf Rang sieben – sein Selbstbewusstsein ist aber intakt. „Ich bin immer noch der Schnellste, ohne Zweifel“, tönte er vor seiner Abschieds-WM. „Ich kann nur sagen: Ich bin eine Legende, das habe ich bewiesen.“ Welche Konkurrenten werden Bolt dann im Finale am Samstag jagen? „Jeder der sieben Athleten, die im Startblock sitzen“, sagte der elfmalige Weltmeister. Und: „Es geht darum, die Nerven zu behalten. Ich bin bereit.“

    Eine Woche nach dem 100-Meter-Finale stürzt sich Bolt noch einmal in das Staffelrennen mit seinen Kumpels aus Jamaika. Auf seine erklärte Lieblingsstrecke, die 200 Meter, verzichtet die Legende der Leichtathletik erstmals bei einer WM – um Kräfte zu sparen.

    Der britische Läufer-Star Mo Farah hat die erste Goldmedaille der Leichtathletik-WM in London gewonnen. Über 10000 Meter holte der gebürtige Somalier gestern Abend seinen sechsten WM-Titel. Der 34 Jahre alte Farah siegte vor 60000 Zuschauern im Olympiastadion in der Weltjahresbestzeit von 26:49,51 Minuten vor Joshua Kiprui Forte aus Uganda (26:49,94) und dem kenianischen Olympia-Zweiten Paul Tanui (26:50,60). Farah hatte bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 sowie bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 jeweils über 5000 und 10000 Meter gesiegt. (dpa)

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