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Motorrad: Brünn ist Bradl-Strecke

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Brünn ist Bradl-Strecke

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    Im tschechischen Brünn peilt Stefan Bradl wieder einen Sieg an. dpa
    Im tschechischen Brünn peilt Stefan Bradl wieder einen Sieg an. dpa

    Brünn scheint der Familie Bradl besonders zu liegen. Helmut Bradl siegte bereits auf der Traditionsstrecke in Tschechien. Im Jahr 1991 konnte sich der inzwischen 49-Jährige aus Zahling im Landkreis Aichach-Friedberg über die Vizeweltmeisterschaft in der Klasse bis 250 ccm freuen. Sein Sohn ist mit einer 600-ccm-Maschine in der Moto2 unterwegs zum Titel und freut sich auf das Rennen am Sonntag (TV: Sport1 ab 13 Uhr): „An Brünn denke ich gerne, schließlich habe ich hier meinen ersten WM-Lauf gewonnen.“

    47 Punkte Vorsprung vor dem WM-Zweiten Marquez

    Inzwischen führt Stefan Bradl die WM-Wertung mit 47 Punkten Vorsprung an (siehe Infokasten). „Mein Ziel muss jetzt der Weltmeistertitel sein, auch wenn es noch ein weiter Weg ist“, sagt der Junior, der am Ende des Jahres endgültig den Papa überholen will. Bescheidenheit wäre angesichts der Ausgangslage fehl am Platz, alles andere als eine Titelfeier nach dem 17. Lauf am 6. November in Valencia eine kleine Enttäuschung. Bradl wäre der erste deutsche Motorrad-Weltmeister seit Dirk Raudies im Jahr 1993.

    Die vergangenen rennfreien Wochen nutzte der Motorradpilot, um sich auf den Endspurt vorzubereiten. „Ich lag natürlich nicht auf der faulen Haut. Fitnesstraining war angesagt, verschiedene Werbetermine, mir war’s nicht langweilig.“

    Nach vier Saisonsiegen in Katar, Estoril, Barcelona und Silverstone, zwei zweiten Plätzen und einem dritten Rang führt Stefan Bradl das Feld souverän an. Doch der Spanier Marc Marquez, der die jüngsten drei Rennen in Serie gewann, klebt dem Deutschen am Hinterrad.

    Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, nutzte der Bobinger Fahrwerkshersteller Kalex die Sommerpause, um Verbesserungen am Motorrad herauszuarbeiten. Allerdings dürfte auch die Konkurrenz traditionell zur Saisonmitte mit neuen Detaillösungen in Brünn aufwarten.

    Im Hintergrund wird weiter am geplanten Wechsel von Stefan Bradl in die MotoGP gearbeitet. Knackpunkt für den Aufstieg in die Königsklasse des Motorradsports ist wie so oft – das Geld. Stefan Kiefer, Chef des gleichnamigen Teams, will mit Bradl das Abenteuer wagen. Derzeit tüftelt Kiefer daran, wie er die erforderlichen 5,5 Millionen Euro, die für eine Saison benötigt werden, aufbringen kann. Der bisherige Hauptsponsor Viessmann Heiztechnik will den jungen Zahlinger weiter begleiten. Ein mögliches Modell sieht vor, dass das Kiefer-Team eine Honda least.

    Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Bradl bei LCR-Honda eine zweite Maschine neben dem Italiener Andrea Dovizioso bekommt. „Der Gang in die MotoGP ist ein logischer Schritt. Ich werde bestimmt eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen, aber ich traue mir den Schritt auf jeden Fall zu“, sagt Stefan Bradl.

    Zu sehr mit der Zukunft will sich der Zahlinger allerdings nicht beschäftigen. Brünn gilt die ganze Konzentration, wo er im vergangenen Jahr vom 20. Startplatz auf Rang neun fuhr. Am Sonntag peilt Stefan Bradl seinen 5. Saisonsieg an.

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