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Eishockey: Bundestrainer Sturm vor Deutschland Cup: "Ab jetzt kommt Freude auf"

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Bundestrainer Sturm vor Deutschland Cup: "Ab jetzt kommt Freude auf"

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    Marco Sturm freut sich mit seinen Mitspielern auf den Deutschland Cup in Augsburg.
    Marco Sturm freut sich mit seinen Mitspielern auf den Deutschland Cup in Augsburg. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    Den unangenehmsten Teil seines Jobs hat Marco Sturm bereits hinter sich. „Die Nominierung ist mir nie leicht gefallen, aber inzwischen habe ich eine gewisse Routine darin“, sagt der Eishockey-Bundestrainer. Spielern zu erklären, warum sie nicht eingeladen werden fällt ihm schwer. Doch inzwischen hat Sturm seinen Kader zusammen für das wichtigste Turnier vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Von Freitag bis Sonntag steigt zum dritten Mal in Folge der Deutschland Cup in Augsburg mit den Gastgebern, Russland, der Slowakei und dem Team USA. „Wenn ich mit den Jungs aufs Eis gehen kann, das ist der angenehmste Teil des Jobs. Ab jetzt kommt Freude auf“, sagt Sturm vor der ersten Eiseinheit am Mittwoch im Curt-Frenzel-Stadion.

    Beste Erinnerungen an Augsburg

    In Augsburg hat seine Karriere hinter der Bande im Jahr 2015 begonnen. Zum Einstand feierte der Trainer-Frischling den Sieg beim Deutschland Cup. „Ich habe nur gute Erinnerungen an die Stadt. Es war ein toller Start für mich.“ Vor allem aber ist der gebürtige Niederbayer ein Glücksfall für die deutsche Nationalmannschaft, die sich unter Vorgänger Pat Cortina von einer Enttäuschung zur nächsten gehangelt hatte. Sturm hat der Mannschaft einen neuen Geist eingehaucht und Deutschland zuletzt zweimal ins WM-Viertelfinale geführt. Zudem schaffte der 39-Jährige mit der Auswahl den Sprung zu den Olympischen Spielen 2018, nachdem Deutschland die Qualifikation für 2014 verpasst hatte.

    Beim Deutschland Cup in Augsburg hat der Coach Südkorea im Hinterkopf. Bereits Anfang Oktober musste Sturm 60 Spieler an das Organisationskomitee melden. 28 dieser Akteure spielen jetzt in Augsburg vor - drei Torhüter, zehn Verteidiger, sowie 15 Stürmer. Mitte Januar muss Sturm die „short list“ mit exakt 22 Feldspielern und drei Torhüter an das Olympia-OK schicken. Die drei Spiele in Augsburg werden entscheidend für seinen Eindruck sein und entsprechend erhöht Sturm den Konkurrenzdruck: „Die Jungs, die da sind, haben die Möglichkeit mich zu überzeugen. Das müssen sie zum Teil auch tun. Ich muss im Januar schon nominieren und kann damit nicht bis kurz vor Olympia warten.“

    Im Kern spielt in Augsburg die deutsche Olympia-Mannschaft. Einigen Stützen wie dem Nürnberger Patrick Reimer, Marcel Goc (Mannheim) oder dem Kölner Christian Ehrhoff gönnte der 39-Jährige eine Pause. „Von denen weiß ich, was sie für die Mannschaft leisten können, auch wenn sie aktuell vielleicht nicht so viele Scorerpunkte in der Liga vorweisen“, sagt der Bundestrainer. Da die nordamerikanische Profiliga NHL während des Olympiaturniers nicht pausiert, müssen alle Nationen ohne die Nordamerika-Profis auskommen. Deshalb nehmen auch die Nordamerikaner das Turnier ernster als sonst, glaubt Stürmer Patrick Hager. „In den vergangenen Jahren war das gerade für Team Kanada ein netter Familienausflug. Das ist in diesem Jahr anders.“ In der Auflage 2017 ist wieder Team USA an der Reihe. Auch die Amerikaner um den 1118-fachen NHL-Profi Brian Gionta nutzen das Vier-Nationen-Turnier zur Sichtung. Für Marco Sturm sind die USA der Turnierfavorit: „Von den Namen her, sind sie gut aufgestellt.“

    Der Konkurrenzkampf für Olympia nimmt zu

    In der deutschen Mannschaft zählt Patrick Hager, der am Dienstag mit dem EHC Red Bull München mit einer 2:5-Heimniederlage gegen den SC Bern das Viertelfinale der Champions League verpasst hatte, mit 120 Länderspielen zu den erfahrenen Stürmern. Bei Olympia war er noch nicht und will unbedingt nach Südkorea. „Jeder, der jetzt in der Aufstellung mit dabei ist, hat eine sehr große Chance zum Olympiaturnier zu fahren.“

    Darauf hofft auch Thomas Holzmann von den Augsburger Panthern, auch wenn sich der 30-jährige Angreifer mit bisher vier Länderspiel-Einsätzen zurückhaltend gibt: „Ich will einfach so gut spielen wie möglich – alles andere ist eine Überraschung.“ Bundestrainer Sturm fand am Mittwoch freundliche Worte für den gebürtigen Buchloer: „Holzmann hat mich in der Liga überzeugt. Er bringt viel Energie in die Augsburger Mannschaft und schießt wichtige Tore.“ Der 30-Jährige genießt als einziger deutscher Nationalspieler im Curt-Frenzel-Stadion beim Schaulaufen für die Olympischen Spiele 2018 Heimvorteil.

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